Rheinische Post Krefeld Kempen
Partnerschaft mit dem lettischen Smiltene
Willich hat eine weitere offizielle Städtepartnerschaft als auch eine Schulpartnerschaft abgeschlossen. Im Neersener Ratssaal unterzeichneten die Bürgermeister, im Anrather Gymnasium die Schulleiter, die Verträge mit Smiltene.
ANRATH/NEERSEN Seit 25 Jahren bestehen durch den deutsch-lettischen Freundeskreis die Kontakte zu Smiltene. Seit nunmehr 20 Jahren gibt es einen Schulaustausch zwischen Willich und der lettischen Stadt. Nun hat das Ganze einen offiziellen Anstrich erhalten. Im Neersener Ratssaal unterzeichneten der Willicher Bürgermeister Josef Heyes und sein Amtskollege aus Smiltene, Gints Kukainis, den Vertrag der Städtepartnerschaft, nachdem schon zuvor eine Schulpartnerschaft besiegelt worden war. In der Bibliothek des Lise-Meitner-Gymnasiums (LMG) setzen Schulleiter Thomas Prell-Holthausen und Darce Ciekure, der stellvertretende Schulleiter der Vidusskola in Smiltene, ihre Unterschriften unter das wichtige Dokument.
„Freundschaft ist nicht nur ein köstliches Geschenk, sondern auch eine dauernde Aufgabe“, mit diesem Zitat des deutschen Musikers und Ingenieurs Ernst Zacharias begrüßte Prell-Holthausen die zahlreichen Gäste im Gymnasium. Er bezeichnete den Vertrag als einen festen Rahmen für die Freundschaft, die sich im Laufe der Jahre zwischen den beiden Schulen, die mehr als 1500 Kilometer auseinander liegen, gebildet hat. Wobei das Gymnasium seit drei Jahren eine Tradition fortsetzt, die in der ehe- maligen Anrather Johannesschule entstanden war. Dort legte Wolfgang Brock vom Deutsch-Lettischen Freundeskreis seinerzeit den Grundstock für den Schüleraustausch. Am Gymnasium selber ist der Austausch mehr als nur beliebt. Allein 40 Schüler bewarben sich im vergangenen Jahr für die Reise. Platz war für 20, so dass das Losverfahren entscheiden musste. Aktuell weilt neben der offiziellen Delegation auch eine Schülergruppe von der Vidusskola in Willich. Am Abend wurde es dann im Schloss Neersen nochmals feierlich. Zu den Willicher Städtepartnerschaften mit Linselles und Zogoré ist nun die dritte Stadt dazu gekommen. Heyes betonte, dass mit der Städtepartnerschaft am Haus Europa gebaut würde. „Ein kleiner Stein zu diesem großen Haus Europa wird heute offiziell gelegt“, sagte der Willicher Bürger- meister. Ein Kreis schließe sich, der mit der Unterzeichnung des Vertrages im vergangenen Juni in Smiltene begonnen worden wäre, fügte er hinzu. „Es ist ein besonderer Tag für uns“, schloss sich Kukainis an, bevor die beiden zur feierlichen Unterzeichnung schritten. Heyes sprach insbesondere seinen Dank an diejenigen aus, die die Basis für die Partnerschaft gelegt und die Freundschaft gepflegt hatten, den Deutsch-Lettischen-Freundeskreis. „Ich freue mich, dass aus 25 Jahren Kontakt nun eine offizielle Städteund eine Schulpartnerschaft entstanden sind. Ich freue mich auf ein bunte europäische Zukunft, die wir alle leben“, sagte Wolfgang Brock vom Freundeskreis. Er selber gehört dabei nicht nur dem Freundeskreis an, sondern organisiert zusammen mit seinen Lehrerkollegen André Dehez, Thomas Goertz und Stefanie Dotschuweit den deutsch-lettischen Schüleraustausch am LMG. Für das Gymnasium ist es dabei die erste Partnerschaft auf europäischer Basis.