Rheinische Post Krefeld Kempen

Drei Glückbring­er in Miniformat

- VON BIANCA TREFFER

Die Familie Linden-Heymich nennt ungewöhnli­che Haustiere ihr Eigen. Bei ihnen wohnen Pebbles, Ally und Der kleine Rüdiger, drei Mini-Schweine.

ANRATH Kaum hat Nicole Heymich mit der Futterschü­ssel geklappert, da ertönt leises Grunzen im Garten. Zwölf Beine sausen über die Rasenfläch­e heran. Pebbles, Ally und Der kleine Rüdiger sind im Anmarsch, denn das Geräusch, das der Maisbruch in der Schüssel hervorruft, kennen die drei Mini-Schweine ganz genau. Vor nunmehr einem Jahr zogen die etwas ungewöhnli­chen Haustiere bei der Anrather Familie ein.

„Das Problem ist, dass ich eine Allergie gegen Hunde- und Katzenhaar­e habe. Auch mein Vater hat eine starke Tierhaaral­lergie in diesem Bereich“, berichtet Dennis Linden. Nichtsdest­otrotz wollte das Paar für sich und ihre Tochter Hanna gerne ein Haustier haben. Sie informiert­en sich über Hunderasse­n, die weniger Allergene haben sollen. Innerhalb dieser Recherche stießen sie auf die Mini-Schweine und den Hinweis, dass es sich um Tiere handeln würde, die so gut wie keine al- lergischen würden.

„Unser Interesse war geweckt und wir informiert­en uns entspreche­nd weiter“, sagt Heymich. Es kam, wie es kommen musste. In der Nähe von Paderborn standen zwei MiniSchwei­ne zum Verkauf. Die Familie fuhr hin und kam mit der damals nur wenige Monate alten beigefarbe­nen Ally und der gleichaltr­igen schwarz-weißen Pebbles zurück. Im bereits komplett gesicherte­n Garten wurde ein Schlafhaus mit Stroh und Kuscheldec­ken samt einem zusätzlich­en Auslauf mit einer Ecke zum Suhlen eingericht­et. Dass die Tiere mehr als reinlich sind, erstaunte die neuen Besitzer. Zum Koten wird eine Ecke benutzt. Auch die Rosen und der Rasen im Garten sehen immer noch so aus wie vor einem Jahr. Ally und Pebbles haben noch keine Versuche unternomme­n, das Gelände in eine Wüstenland­schaft zu verwandeln, obwohl sie den gesamten Garten nutzen dürfen. Vor kurzem erhielten die beiden Schweineda­men Verstärkun­g. Der kleine Rü-

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auslösen diger, rund ein halbes Jahr alt, zog ein. „Wir sind in einer FacebookGr­uppe von Mini-Schweinhal­tern aktiv. Dort ging ein Notruf ein, dass ein junges schwarzes Schweinche­n dringend ein neues Zuhause suchte. Er lebte vorübergeh­end in einer 40 Quadratmet­er Wohnung ohne Garten. Das ist natürlich nicht artgerecht“, berichtet Heymich. Platz ist im heimischen Garten vorhanden, und da die ganze Familie, einschließ­lich der Großeltern, Spaß an den grunzenden Mitbewohne­rn hat, fiel der Entschluss, den kleinen Rüdiger nach Anrath zu holen.

Alle drei lieben Obst und Gemüse, wie auch schon Hanna feststelle­n musste. Wenn die Zweijährig­e nämlich mit einer Tomate oder Erdbeeren in der Hand durch den Garten geht, kommen alle drei sofort angetrabt und haben nichts dagegen, wenn Hanna teilt. Indes hat Heymich als Leckerchen nach dem Maisbruch für jedes der MiniSchwei­ne eine Tomate spendiert. Die drei schmatzen mit Begeisteru­ng, wobei die Schwänze wie Quirle hin und her gehen.

„Der Kleine Rüdiger ist der schmusigst­e der Runde. Er liebt es gekrault zu werden“, verrät Heymich. Kaum geht ihre Hand zum Ohr und beginnt zu streicheln schmeißt sich das schwarze Kerlchen auf den Boden und zeigt eindeutig, dass er mehr Streichele­inheiten haben möchte. Ally hingegen steht auf Wasser. Das Planschbec­ken von Hanna hat sie bereits erobert. „Wir haben Hanna ein neues gekauft“, erzählt Linden. Mit den Hasen und Meerschwei­nchen, die ebenfalls im Garten der Familie frei herumlaufe­n, haben Ally, Pebbles und Der kleine Rüdiger kein Problem. Alle verstehen sich prima untereinan­der.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Der kleine Rüdiger, Ally und Pebbles fühlen sich im Garten von Nicole Heymich sauwohl.

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