Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit der Eiche „Querci“zum Wandertag

- VON PAUL OFFERMANNS

Zum 51. Mal hatte der Kreis Viersen am Himmelfahr­tstag zum Wandertag auf den Hinsbecker Höhen geladen. Förster Erik Ludwig begab sich mit einer Gruppe in das Wildnis-Entwicklun­gsgebiet am Teufelsste­in.

NETTETAL „Querci“, die wandelnde 2,45 Meter große knorrige Eiche, setzte nicht nur den Kaldenkirc­hener Klaus Pötzsch beim 51. Kreiswande­rtag auf den Hinsbecker Höhen mit seinem staksigen und langsamen Schritt ins Erstaunen. Auch viele andere der rund 2000 Besucher fanden die Eiche toll. Die skurrile Figur war eine von vielen Attraktion­en, die der Kreiswande­rtag wieder zu bieten hatte.

„Die Veranstalt­ung ist für die ganze Familie“, sagte Landrat Andreas Coenen bei der Eröffnung des Wandertags. Die Kempener Karnevalsg­esellschaf­t „Shadows“schickte zehn Kinder aus der Gruppe Dancing Divas auf die Bühne, später traten noch die erwachsene­n Shadows auf. „Wir machen hier schon seit Jahren mit“, sagte die Kindertrai­nerin Bianca Lötz. Jedes Mal bringen sie neue Musik mit. Das Thema lautete jetzt: coole Kids mit coolen Hits. „Wir forderten sozusagen die Sonne heraus“, sagte Lötz.

An anderer Stelle hangelten Kinder abgesicher­t an einer Kletterwan­d hoch bis in schwindele­rregende zehn Meter. Nele Vockel vom Spaßmacher munterte die neunjährig­e Fatou Krause auf: „Wenn du ganz oben bis, lass es klingeln.“Die Vierseneri­n ließ die Glocke erschallen: „Ein bisschen Angst hatte ich schon, dass ich da nicht nah genug herankomme­n würde“, sagte sie hinterher. Der Pfadfinder­stamm Noah Nettetal bot Vieles für Kinder: Nagelspiel, Geruchsspi­el sowie Stockbrot backen im gemütliche­n Kreis bei Feuerglut. „Wir machen beim Kreiswande­rtag schon bestimmt zehn Jahre mit“, sagte die Pfadfinder-Vorsitzend­e Sandra Hollmann. Auch Lena (8) war dabei, ein Nagelbild zu machen, das Formen annahm: „Das ist ein Herz für den Vatertag“, erklärte sie. Der mobile Wasserspie­lplatz aus naturbe- lassenem Holz, der erstmals aufgebaut war, bot Jungen und Mädchen die Möglichkei­t zum Matschen, selber einzugreif­en und mechanisch Wasser zu pumpen. Auch der neunjährig­e Paul Troche aus Kaldenkirc­hen war mit Begeisteru­ng dabei. Er füllte einen Eimer mit Wasser und goss ihn in die Bahn mit Schleusen. „Das macht richtig Spaß, hier mit Wasser zu spielen“, sagte er.

Kernstück des Kreiswande­rtags ist natürlich das Wandern. Förster Erik Ludwig begab sich mit einer Gruppe in das Wildnis-Entwicklun­gsgebiet am Teufelsste­in. „In der Strecke gibt es einen Wendepunkt. Da steht als Naturdenkm­al die ‚Napoleonse­iche‘, wo wir ausnahmswe­ise im Naturschut­zgebiet bis zu 400 Meter vom Weg abweichen“, erklärte er. Die Amerner Hans-Joachim (55) und Helga Crone (54) entschiede­n sich für den Naturerleb­nisweg auf eigene Faust über 10,2 Kilometer. „Schon als Kind war ich mit meinen Eltern beim Kreiswande­rtag dabei, da wohnte ich noch in Breyell“, erzählte Helga Crone. „Wir besuchten zuerst den Gottesdien­st und aßen mittags unsere Erbsensupp­e.“

An den fünf geführten Wanderunge­n nahmen knapp 100 Wanderer teil, darunter 23 Kinder. Die Gelderneri­n Mechthilde Venmanns (63) erlebte vorher schon eine geführte Wanderung über die Hinsbecker Heide und zum Nordkanal. „Die Tour war schön und ansprechen­d. Alles wurde gut erklärt. Viel Geschichte kam herüber, auch über die Menschen, die hier lebten“, sagte sie.

Auch die kleinen und

großen Tänzer der Kempener Karnevalsg­esellschaf­t „Shadows“waren auf der Bühne

 ?? RP-FOTOS (2): JÖRG KNAPPE ?? „Querci“, die wandelnde 2,45 Meter große knorrige Eiche, setzte die Besucher in Erstaunen. Im Zentrum des Kreiswande­rtags standen aber natürlich Wanderunge­n. An den fünf geführten Touren nahmen 100 Wanderer teil.
RP-FOTOS (2): JÖRG KNAPPE „Querci“, die wandelnde 2,45 Meter große knorrige Eiche, setzte die Besucher in Erstaunen. Im Zentrum des Kreiswande­rtags standen aber natürlich Wanderunge­n. An den fünf geführten Touren nahmen 100 Wanderer teil.

Newspapers in German

Newspapers from Germany