Rheinische Post Krefeld Kempen
„Backfischin“
Zu „Bunt, aber nicht blöd“(RP vom 27. April): Dieser Wahn, zu allem und jedem eine „genderkonforme“Entsprechung zu finden, ist oft an Lächerlichkeit nicht zu überbieten! Schon seit geraumer Zeit ärgere ich mich darüber, dass es keine Studenten mehr gibt, sondern „gendergerecht“Studierende, was zu der grässlichen Sprachkonstruktion „Studierendensekretariat“geführt hat. Mittlerweile höre und lese ich oft das Wort Teenagerin – Blödsinn! Ich gehöre zur ersten Nachkriegsgeneration und war auch ein Teenager, keine Teenagerin. Spinnt man diesen Gedanken weiter, wäre meine Mutter gar eine „Backfischin“gewesen? Muss frau womöglich eine „Aschenbecherin“benutzen? Jutta Czepan Kempen Zu „Türkischer Minister tritt in Solingen auf“(RP vom 24. April): Politik gemäß Erdogan kennen wir aus den Anfängen der Hitler-Diktatur: Ermächtigungsgesetz, Verhaftungswellen in den Eliten, Justiz und Presse, Bespitzelungen sowie einen „Führer“, der die Vorsehung auf seiner Seite wähnte. Und nun kommt aus dem Kabinett Merkel mit dem Argument der Besonnenheit die Zustimmung, einem hochrangigen türkischen Minister eine als Trauerfeier getarnte Wahlkampfrede zur Machtausweitung eines Despoten zu halten. Ehrlich gemeinte Gedenkfeiern gehen anders, sie vollziehen sich in stiller Andacht. Mir soll kein deutscher Politiker mehr in Sonntagsreden mit Blick auf unsere NS-Vergangenheit mit dem Postulat „Wehret den Anfängen“kommen. Einmal mehr verkommen wir im internationalen Ansehen politisch zur Lachnummer. Peter-Michael Müller Düsseldorf