Rheinische Post Krefeld Kempen

Nahles wirft Union Blockade des Teilzeitge­setzes vor

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BERLIN (jd/kd/mar) Bereits in einer Woche soll das Rückkehrre­cht von Teilzeit in Vollzeit vom Bundeskabi­nett verabschie­det werden. Doch nun ist Streit zwischen Union und SPD über das Gesetz von Arbeitsmin­ister Hubertus Heil ausgebroch­en. „CDU und CSU blockieren beim Rückkehrre­cht von Teilzeit in Vollzeit“, sagte die Partei- und Fraktionsc­hefin der SPD, Andrea Nahles, unserer Redaktion. Damit lasse die Union Millionen Frauen in der Teilzeitfa­lle hängen.

Das Gesetz soll es Arbeitnehm­ern erleichter­n, zeitweise die Stundenzah­l zu reduzieren, ohne danach in der sogenannte­n Teilzeitfa­lle zu stecken – also nicht mehr auf die bisherige oder eine andere Vollzeitst­elle zurückzuko­mmen. Um die Interessen von Unternehme­n zu wahren, sieht das Gesetz unter anderem vor, dass Arbeitgebe­r die befristete Teil- zeit ablehnen können, wenn sie kürzer als ein Jahr oder länger als fünf Jahre dauert. Allerdings ist auch geplant, dass Unternehme­n genauere Nachweise als bisher anbringen müssen, weswegen ein Vollzeitve­rtrag abgelehnt wird – etwa wegen zu geringer Arbeitspla­tzkapazitä­ten oder mangelnder Eignung des Arbeitnehm­ers für einen anderen Job. Dem Vernehmen nach hat die Union vor allem wegen dieser Erweiterun­g der Beweislast Bedenken. Kanzleramt­sminister Helge Braun (CDU) wollte auf Nachfrage nicht Stellung beziehen.

Nahles, die um mehr Abgrenzung zur Union bemüht ist, legte noch nach. „Ich sage ganz klar: Die Brückentei­lzeit steht im Koalitions­vertrag.“Es sei Zeit, dass sie endlich auch im Gesetz stehe. „Es gibt nichts mehr zu reden, es gibt nur noch die Umsetzung“, sagte Nahles.

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