Rheinische Post Krefeld Kempen
Speedklettern: Wieselflink die Wand hinauf
In zwei Jahren soll Klettern erstmals eine Disziplin bei den Olympischen Spielen sein. Romy Fuchs (17) hat Chancen, an den Wettkämpfen in Tokio teilzunehmen.
Beim normalen Wettkampf-Klettern ist man allein in der Wand, beim Speedklettern gehen immer zwei Sportler nebeneinander zur gleichen Zeit ins Rennen. „Man sieht den anderen im Augenwinkel“, erzählt Romy. „Das ist dann schon ein Anreiz, wenn man sieht, dass der ein paar Zentimeter weiter ist.“In den Finalrunden kommt nur der Schnellere eine Runde weiter. Die Routen beim Speedklettern sehen immer und überall gleich aus. Deshalb können sich die Kletterer die Griffe und Tritte genau merken. „Die Bewegungen sollten perfekt eingeschliffen sein, damit man gar nicht mehr nachdenken muss“, sagt Romy. Der Weltrekord der Frauen liegt bei unter acht Sekunden. Die schnellsten Männer der Welt brauchen sogar weniger als sechs Sekunden für die Wand. Und die ist immerhin 15 Meter hoch – so viel wie fünf Stockwerke! Eine andere Kletter-Disziplin heißt Lead (gesprochen: lied). Dabei versuchen die Kletterer, eine Wand so hoch wie möglich hinaufzukommen. Eine weitere Variante ist Bouldern. Dabei klettert man nur ein paar wenige Griffe und Tritte hoch. Diese sind aber sehr knifflig. In Deutschland kann man Klettern in Hunderten Hallen ausprobieren. Auf einfachen Routen mit ganz vielen Griffen kommen auch Anfänger nach oben. dpa