Rheinische Post Krefeld Kempen
In der Steinzeit gingen schon Kinder auf Jagd
Kinder haben natürlich schon vor Zehntausenden Jahren in der Steinzeit gelebt – zu einer Zeit, als seltsame Tiere wie Mammuts und Wollnashörner durch die Landschaft trabten. Doch während Archäologen wenigstens einige Spuren von Erwachsenen aus dieser Zeit entdeckt haben, sind Hinweise auf das Leben der Steinzeitkinder rar. Und die wenigen Spuren, die sie hinterlassen haben, geben manchmal auch noch Rätsel auf. So wie Handabdrücke, die an den Wänden einer Höhle im Süden Frankreichs gefunden wurden. Weil die Handabdrücke so klein sind, glauben einige Forscher, dass sie von Kindern stammen. Diese haben wohl ihre Hand auf den Fels gelegt und mit einem Blasrohr Farbe rundherum gepustet. So entstanden die Abdrücke. Auf manchen Handabdrücken kann man erkennen, dass einzelne Finger abgeknickt wurden. Fachleute vermuten, dass es eine Art Zeichensprache ist, die wir nicht mehr entziffern können. Zum Glück gibt es noch ein paar andere Spuren. Fachleute vermuten zum Beispiel, dass es keine strikte Trennung zwischen Kindern und Erwachsenen gab. Während heute bei uns nur die Erwachsenen arbeiten, gingen die Kinder in der Steinzeit mit auf die Jagd, um Nahrung zu beschaffen. Und sie wurden wahrscheinlich auch behandelt wie Erwachsene: In Österreich und Russland haben Forscher zum Beispiel Gräber von Kindern aus der Steinzeit entdeckt. Darin waren viele wertvolle Grabbeigaben, unter anderem eine Perlenkette, Lanzen und ein geschnitztes Pferdchen aus Elfenbein. Die gleichen Beigaben wurden auch in Gräbern von Erwachsenen gefunden. dpa