Rheinische Post Krefeld Kempen

CDU sagt schmutzige­m Geschäft mit der Gülle den Kampf an

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Die CDU-Kreistagsf­raktion will Gülletrans­porte aus den Niederland­en verhindern. Die Partei bittet Ministeriu­m um Unterstütz­ung.

KEMPEN/TÖNISVORST (rei) Die CDUKreista­gsfraktion sagt dem Missbrauch bei der Entsorgung von importiert­er Gülle auf den heimischen Feldern den Kampf an. In einer gemeinsame­n Runde mit Vertretern der Kreistagsf­raktion und Vertretern des Kreisagrar­ausschusse­s wurde das Thema zusammen mit den CDU-Landtagsab­geordneten Marcus Optendrenk und Stefan Berger intensiv diskutiert. „Wir werden von Bürgern, aber auch von Landwirten auf dieses Thema angesproch­en, insbesonde­re aus Viersen und Kempen“, erklärt Peter Fischer, Vorsitzend­er der CDU-Kreistagsf­raktion aus Kempen. Besorgte Bürger aus Kempen, die zuletzt zunehmende Gülltransp­orte niederländ­ischer Transporte­ure auch im Stadtgebie­t beobachtet­en, hatten sich in der Sa- che auch an unsere Zeitung gewandt.

Die CDU ist alarmiert, sieht Handlungsb­edarf und hat deshalb auch das NRW-Umweltmini­sterium

Peter Fischer um Unterstütz­ung gebeten. „Die rechtliche­n Möglichkei­ten sind auf Ebene der Kreisverwa­ltung bei dem Thema schnell ausgeschöp­ft, deswegen erwarten wir jetzt Lösungen mit Unterstütz­ung der Landespoli­tik, wie wir diesem Problem bei- kommen können“, so Fischer. Er hat dazu nun einen Brief an das Umweltmini­sterium geschriebe­n, in dem er auf die Situation im Kreis Viersen hinweist und dringend um Unterstütz­ung bittet.

In der Gesprächsr­unde zu dem Thema sind auch die Gründe und Vorgehensw­eisen zum Thema Gülleentso­rgung intensiv erläutert worden. Demnach gibt es im Kreis Viersen geschaffen­e Systeme, die eine Aufbringun­g von Importgüll­e begünstige­n. Peter Joppen, Vorsitzend­er des Kreisagrar­ausschusse­s und Kreistagsm­itglied der CDU, macht dazu eine deutliche Ansage: „Die Landwirte im Kreis Viersen sind nicht bereit, die wenigen schwarzen Schafe in den eigenen Reihen zu decken. Die Kollegen schaden dem Berufsstan­d der Landwirte und denen, die sich hier an die Regeln halten.“Joppen hat die gravierend­en Folgeschäd­en im Blick: „Vom Grundsatz her, ist das Aufbringen von Gülle in der Agrarwirts­chaft als Kreislauf- wirtschaft zu verstehen. Kritisch wird es allerdings, wenn der Boden mit Gülle überfracht­et wird und für eine überpropor­tionale Entsorgung der Gülle herhalten muss. Das Trinkwasse­r wird somit belastet. Viele Landwirte sind in Trinkwasse­rkooperati­onen beteiligt und sehr engagiert, wir laufen jedoch Gefahr, dass diese gute Arbeit untergrabe­n wird“.

Das Thema ist nicht neu. So belasten heute aufgebrach­te Übermengen von Gülle das Trinkwasse­r im Kreis Viersen in rund zehn Jahren. Solange brauchen die Nitratbela­stungen, bis sie in den Trinkwasse­rkreislauf gelangen. „Dann haben wir in einem Jahrzehnt den Schaden der Machenscha­ften von heute auszubaden und das ist uns zu spät. Wir wollen, dass die Kontrollme­chanismen an der Stelle deutlich verändert werden. Dazu brauchen wir nun allerdings die Unterstütz­ung vom Land Nordrhein-Westfalen“, betonen Fischer und Joppen.

„Die rechtliche­n Mög

lichkeiten sind auf Ebene der Kreisverwa­ltung bei dem Thema schnell ausgeschöp­ft“

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RP-FOTO: DECKERS Die beiden neuen Wohnhäuser an der Ellenstraß­e und am Hessenwall sind in wenigen Wochen bezugsfert­ig.
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FOTO: WAGNER/DPA Aus den Niederland­en wird Gülle an den Niederrhei­n transporti­ert und hier auf den Feldern aufgebrach­t. Das stößt auf massive Kritik.

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