Rheinische Post Krefeld Kempen
War das wieder eine Gaudi!
In der Grefrather Eishalle kamen alle Schlagerfreunde auf ihre Kosten. Die Künstler lebten ihre Musik förmlich, der Funke sprang schnell auf die Zuschauer über. Die Stimmung war prächtig.
GREFRATH Der Grefrather EisSport & EventPark wurde jetzt einmal mehr zum Schlagermekka am Niederrhein – die Halle war gut gefüllt. Die fetzige Hallengaudi lockte Jung und Alt. Fünf Stunden lang wurden die Schlagerfans bestens unterhalten, wobei die beiden Sängerinnen Michelle und Maria Voskania heraus ragten. Phasenweise kam so etwas wie „BallermannStimmung“auf in der Halle, die sich einmal mehr als „Party-Location“einen Namen machte.
Peter Weiser aus Erkelenz war schon früh angetan von Isi Glück, die blond gelockt die große Bühne betrat und rasch für Stimmung sorgte. Wer den Party-Marathon komplett live erleben wollte, der musste Kondition mitbringen, denn gut fünf Stunden stets mitsingen, mitsummen und senbstverständlich mitspringen kann und will nicht jeder. Doch vor allen Dingen die wahren Fans , die es vorne am Absperrgitter viele Stunden aushielten, bewiesen, dass Schlagermusik nicht nur munter macht, sondern auch offensichtlich ungeahnte Kräfte freisetzen kann.
Wenn Wille Herren seinen La-LaSong ins Mikrofon schmettert, fliegen ihm die Frauenherzen zu. Das ist in Grefrath nicht anders, als in Wuppertal, Düsseldorf oder Köln. Mia Julia nahm man musikalisch ab, dass sie in „Mallorca daheim“ ist. Maria Voskania stammt aus Armenien. Die 30 jährige hat eine ausdrucksstarke Stimme und singt seit frühester Kindheit. 2014 veröffentlichte sie ihr erstes Soloalbum unter dem Titel „Lust am Leben.“Diese Lust war auf der Grefrather Bühne deutlich spürbar und hörbar.
Michelle, die eigentliche Tanja Hewer heißt, ist längst eine Schlagerlegende, die aus dem Schlagerhimmel in Deutschland nicht wegzudenken ist. Die 46-jährige steht bereits seit rund einem Vierteljahrhundert auf der Bühne und verzaubert die Besucher mit ihrer Stimme, aber auch mit ihrer Ausstrahlung. Sie lebt Schlagermusik und sie bringt sich mit ihrer Natürlichkeit, ihrem Charme und ihrer Vielseitig- keit immer wieder ein. Sie hat bereits hat eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten, von der Goldenen Stimmgabel bis zum Amadeus Austrian Award.
Seit Jahren ist Mickie Krause mit seiner Perücke auf den bundesdeutschen Schlagerbühnen zu Hause. Bekannt gemacht haben den fast 48 jährigen Sänger aus dem Münsterland vor allen Dingen zwei Titel: „Schatz schenk mir ein Foto“und die „Zehn nackten Friseusen.“Er ist ein Stimmungsmacher und war in seiner Jugend als Michael Engels schon Sänger in einer Schulband. Frank Peter aus Krefeld zollte ihm „größte Anerkennung“und meinte: „Mickie allein hat mich nach Grefrath gelockt.“
Offensichtlich waren in der größten Grefrather Konzerthalle auch viele Gruppen, die sich zur Hallengaudi verabredet hatten. Sie trafen sich vor oder in der Halle. Natürlich kannten sie auch die Hits ihrer Schlagerlieblinge, die sie stets mitsangen. Lorenz Büffel kommt aus der Alpenrepublik Österreich und heißt bürgerlich Stefan Scheichel. Sein „Johnny Däpp“kam an und ist bekannt in der Schlagerszene. Je länger die Hallengaudi dauerte, je mehr stieg der Stimmungspegel an. Es war ein Kommen und Gehen, doch ein harter Kern vorne an der Bühne hielt es von der ersten bis zur letzten Minute aus. Das waren eben die wahren Fans, die sich mit allen auftreten Künstlern identifizierten.