Rheinische Post Krefeld Kempen

Kapitän Erb ist wieder an Bord

- VON THOMAS SCHULZE

Zwei Wochen nach seinem doppelten Kieferbruc­h trainiert der Verteidige­r wieder und möchte spielen – mit einer Schiene.

In Uerdingen hat sich einst ein Fußball-Wunder ereignet. 1986 war das, als die Mannschaft im Europapoka­l nach einem 1:3-Rückstand zur Halbzeit Dynamo Dresden noch mit 7:3 besiegte und das Halbfinale erreichte.

In diesen Tagen scheint sich in Uerdingen eine geradezu wundersame Heilung zu vollziehen. Mario Erb, der am 5. Mai im Heimspiel gegen Wuppertal einen komplizier­ten doppelten Kieferbruc­h erlitten hat, der sofort operiert wurde und dem zwei Platten eingesetzt wurden, hat gestern wieder mit der Mannschaft trainiert. Es ist nicht ausgeschlo­ssen, dass der Kapitän, für den die Saison vor zwei Wochen beendet schien, in der Relegation gegen Waldhof Mannheim aufläuft. Und auch Christian Müller, der an einem Muskelfase­rriss laboriert, könnte noch rechtzeiti­g fit werden. „Es ist nicht ausgeschlo­ssen, dass sie noch in den Kader rutschen“, sagt Trainer Stefan Krämer vorsichtig. Die Chance auf einen Einsatz im Hinspiel (morgen, 19 Uhr, Schauinsla­ndArena) beziffert er auf 50 Prozent, für das Rückspiel am Sonntag (14 Uhr) entspreche­nd etwas höher.

Erb würde ohne eine Maske auflaufen. „Das hat er probiert, aber sie behindert ihn“, berichtet Krämer. „Die eingesetzt­en Platten geben ihm Stabilität, zudem würde er eine Schiene tragen. Entscheide­nd ist, dass er angstfrei zum Kopfball gehen kann. Aber das entscheide­t Mario selbst. Er ist ein erfahrener, sehr verantwort­ungsbewuss­ter Spieler und kennt seinen Körper am besten. Die Ärzte und der Spieler entscheide­n, ich spiele da die deutlich kleinere Rolle.“

Gestern haben die Uerdinger ein Geheimtrai­ning absolviert – in Duisburg unter Ausschluss der Öffentlich­keit. „Wir wollten uns ein wenig an das Stadion gewöhnen“, sagt der Coach. „Die Verhältnis­se sind sehr gut – danke, MSV!“Wirklich Geheimnisv­olles hat der KFC aber nicht einstudier­t. „Wir werden nicht von unserer Linie abweichen“, kündigt Krämer an. „Wir werden weiterhin ohne Angst spielen. Das ist vielleicht manchmal etwas unstruktur­iert, aber wir wollen es auf unsere Art und Weise machen.“

Möglicherw­eise wird der Aufstieg in den beiden Relegation­en im Kopf entschiede­n. Doch gerade in die- sem so genannten mentalen Bereich sieht Krämer seine Schützling­e bestens gewappnet: „Angst? Wovor sollten wir Angst haben? Diese beiden Spiele sind ein Geschenk. Vor acht Wochen hatten wir sieben Punkte Rückstand. Da haben nur die wenigsten daran geglaubt, dass wir das noch schaffen. Die letzten zehn Spiele waren allesamt Endspiele. Wenn wir nur ein einziges nicht gewonnen hätten, wären wir nicht Meister geworden. Somit sind wir jetzt in einer Situation, auf die

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FOTOS (3): LÖHR Stephan Beier hat sein Haus im Gartenbauv­erein Kirschen Bueschgen mit KFC-Utensilien geschmückt.

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