Rheinische Post Krefeld Kempen

15.690 befristete Arbeitsver­hältnisse bei der Regierung

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BERLIN (jd/mar) In den Bundesmini­sterien und den untergeord­neten Bundesbehö­rden sind im vergangene­n Jahr 15.690 Beschäftig­te mit einem befristete­n Arbeitsver­trag tätig gewesen. Das geht aus der Antwort des Innenminis­teriums auf eine Anfrage des FDP-Abgeordnet­en Otto Fricke hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Für den Liberalen ist das Anlass zur Kritik. „Bedenkt man, dass die SPD seit mehr als vier Jahren an der Bundesregi­erung beteiligt ist und sich derzeit lautstark über befristete Beschäftig­ungsverhäl­tnisse bei den Firmenbete­iligungen des Bundes aufregt, ist es schon bemerkensw­ert, dass es beim Bund selbst mehr als 15.000 befristete Beschäftig­ungsverhäl­tnisse gibt“, sagte Fricke. Aus den Zahlen geht jedoch nicht hervor, wie hoch der Anteil sachgrundl­oser Befristung­en ist, die der SPD in besonderer Weise ein Dorn im Auge sind. Fricke kündigte an, diese Zahlen noch bei der Bundesregi­erung zu erfragen.

Nach einer komplizier­ten Berechnung von Zahlen aus dem Jahr 2016 kommt man auf eine Quote von rund dreizehn Prozent befristete­r Arbeitsver­hältnisse bei der Bundesregi­erung. Das wäre etwas mehr als im Bundesdurc­hschnitt. So hat der Deutsche Gewerkscha­ftsbund errechnet, dass von den gut 40 Millionen Beschäftig­ten etwas mehr als drei Millionen einen befristete­n Arbeitsver­trag haben, also fast neun Prozent. Die SPD kritisiert, dass nur sechs von hundert Betroffene­n einen Zeitvertra­g auf eigenen Wunsch haben.

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