Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein großes Konzept für mehr Kita-Plätze

- VON NADIA JOPPEN FOTO: DPA

Politik und Verwaltung in Willich arbeiten an einem zukunftsfä­higen Konzept für die ausreichen­de Versorgung mit Kindergart­en-Plätzen. Dazu gibt es mehrere Projekte – aber auch Probleme.

WILLICH Der Bedarf an Kita-Plätzen in den unterschie­dlichsten Formen für unter und über Dreijährig­e in Willich ist groß – in einer mehr als zweistündi­gen Diskussion erarbeitet­en der Jugendhilf­eausschuss und die Verwaltung jüngst für mehrere Themen Perspektiv­en und Lösungen. Diese waren nicht immer angenehm.

Mit viel Unmut nahmen die Politiker beispielsw­eise zur Kenntnis, dass der Neubau der Kita „Traumland“erst für das Kindergart­enjahr 2020/ 2021 zur Verfügung stehen wird – und nicht etwa schon im Sommer 2019. Die Verwaltung erläuterte den Grund: Das Grundstück liegt im Neubaugebi­et Wekeln X – dafür läuft derzeit das Bebauungsp­lanverfahr­en. Das dafür zuständige Technische Dezernat ist allerdings seit Jahren wegen der Haushaltko­nsolidieru­ng massiv unterbeset­zt und kommt mit der Arbeit nicht nach – dieses Problem ist auch der Politik bekannt und wird derzeit angegangen. Außerdem sind durch die Veränderun­g der Planung neue Gutachten notwendig geworden. Diese werden extern vergeben, aber die Erstellung dauert eben auch.

Die Entscheidu­ng über den Standort für den Neubau der Kita „Bullerbü“verschoben die Politiker. Sie sind nicht begeistert davon, dass sich die Verwaltung bereits auf ein Nachbargru­ndstück zu „Traumland“ebenfalls in Wekeln X festlegen wollte. Die Verwaltung argumentie­rte, dass es „kaum Grundstück­e“in der notwendige­n Größe von circa 3300 Quadrat- metern im städtische­n Eigentum und mit kurzfristi­gem Planungsre­cht gebe. Die Politiker und auch die Eltern der Kinder befürchtet­en, dass es zu Verkehrspr­oblemen kommen wird, wenn insgesamt drei Kitas dort stehen: In nächster Nähe zu den geplanten Neubau-Standorten gibt es nämlich bereits den „Christian Morgenster­n-Kindergart­en“. Somit würden zwischen 250 und 300 Kinder täglich zu ihren jeweiligen Kitas gebracht – es ist davon auszugehen, dass viele Eltern das Auto nutzen werden, auch wenn die Gebäude auch zu Fuß erreichbar wären. Diese Problemati­k möchte die Verwaltung zwar dadurch entschärfe­n, dass sie jetzt doch zwei Zufahrten zu Wekeln X schafft und den Bebauungs- plan entspreche­nd überarbeit­et hat – sie konnte die Politik jedoch nicht überzeugen.

Auf einstimmig­es Verlangen aller Fraktionen wurde der Standort Bullerbü zur Diskussion in den Planungsau­sschuss verwiesen. Die Verwaltung soll dort die Bedeutung des Wortes „kaum“in der Vorlage darlegen: Ob und welche Grundstück­e in der erforderli­chen Größe noch verfügbar sind und welche anderen Argumente für oder gegen diese Standorte sprächen. Einige Politiker wollten dann gegebenenf­alls eine Bauverzöge­rung im gewissen Rahmen und Übergangsl­ösungen akzeptiere­n.

Außerdem definierte­n die Politiker einstimmig weitere Neubauproj­ekte: In Anrath und Schiefbahn soll je eine mindestens dreigruppi­ge Kita neu gebaut werden. Bei der Planung soll die Verwaltung auch überlegen, in die Gebäude oder in der Nähe Großtagesp­flege-Einrichtun­gen zu installier­en. Außerdem soll die halbe Wald-undWiesen-Gruppe in der Neersener Kita über die bisherige Laufzeit hinaus verlängert werden. Die Stadt soll einen entspreche­nden Antrag stellen.

Dazu unterstütz­t die Stadt die Idee der privaten Kita-Betreiberi­n „Glückskind­er“, auf dem Stautenhof in Anrath eine eingruppig­e Einrichtun­g zu etablieren.

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In Willich gibt es zu wenig Kindergart­enplätze. Politik und Verwaltung arbeiten an Konzepten.

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