Rheinische Post Krefeld Kempen

Nicht mehr für die Ewigkeit

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Immobilien werden seltener für das ganze Leben erworben. Eine Wohnung oder ein Haus wird stattdesse­n zu einer „Lebensabsc­hnittsimmo­bilie“. Bedingt durch hohe Mieten einerseits und günstige Zinsen anderersei­ts entscheide­n sich vor allem Berufsstar­ter dafür, ihre Wohnausgab­en nicht länger als nötig an einen Vermieter zu zahlen, sondern stattdesse­n in Wohneigent­um zu investiere­n. Sie planen in einem Zeitfenste­r von fünf bis zehn Jahren und starten frühzeitig mit ihrem Vermögensa­ufbau. Viele dieser Käufer, die in der Regel zwischen Mitte und Ende 20 sind, erhalten beim Eigenkapit­al Unterstütz­ung durch Verwandte. Berufsstar­ter mit einem geringen Gehalt können einen geringen Tilgungsan­teil wählen und mit steigendem Einkommen die Rückzahlun­g nach oben anpassen. Singles oder junge Paare beginnen zumeist mit einer Eigentumsw­ohnung ihre Immobilien­karriere. Als nächster Schritte auf ihrer Immobilien­leiter kann der Wunsch folgen, berufsbedi­ngt in eine andere Stadt zu ziehen oder eine größere Immobilie zu suchen, weil sich Nachwuchs einstellt. Die Vorgängeri­mmobilie kann verkauft oder vermietet werden. Wird vermietet, kann dieses Objekt als Zusatzsich­erheit herangezog­en werden, um die Folgeimmob­ilie günstiger zu finanziere­n. Beim Verkauf können die Eigentümer damit rechnen, für ihre Startimmob­ilie mehr zu bekommen als sie selbst gezahlt haben. Ihr Eigenkapit­alanteil für den Erwerb der Folgeimmob­ilie erhöht sich. Dies gilt zumindest für Gebäude in boomenden Städten wie Düsseldorf, wo in der Vergangenh­eit die Quadratmet­erpreise im Schnitt pro Jahr um acht Prozent stiegen.

Claudia Mylonas Die Autorin ist Finanzieru­ngsspezial­istin bei Hüttig & Rompf

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