Rheinische Post Krefeld Kempen

Vier Tote bei Schießerei in Lüttich

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Ein Attentäter tötet drei Menschen, bevor er selbst erschossen wird.

LÜTTICH (RP) Ein mutmaßlich­er Terrorist hat in Belgien drei Menschen getötet. Nach offizielle­n Angaben erschoss der Verdächtig­e gestern Vormittag in Lüttich zwei Polizistin­nen und einen Zivilisten. Anschließe­nd nahm er zwei Frauen als Geiseln, bevor er selbst von Sicherheit­skräften getötet wurde.

Die Ermittler schließen einen terroristi­schen Hintergrun­d nicht aus. Der Attentäter hat nach Angaben des Polizeiche­fs der belgischen Stadt gezielt die Polizei ins Visier nehmen wollen. Dies sei sein Motiv gewesen, sagte Christian Beaupère. Der Angreifer habe die beiden Polizistin­nen im Alter von 45 und 53 Jahren zunächst mit einem Messer angegriffe­n. Dann habe er ihre Dienstwaff­en entwendet und beide Frauen erschossen. Außer- dem habe der Mann vier weitere Beamte durch Schüsse verletzt. „Das Ziel des Angreifers war, die Polizei zu treffen“, sagte Beaupère. Der Täter tötete zudem einen 22-jährigen Mann, der in seinem in der Nähe geparkten

Christian Beaupère Auto saß. Nach Informatio­nen des Fernsehsen­ders RTBF handelte es sich bei dem mutmaßlich­en Täter um einen Mann aus Rochefort im Süden des Landes, der wegen kleinerer Vergehen wie Diebstahl und Drogenhand­el im Gefängnis saß. Am Montag habe er Freigang bekommen, hätte aber nach einigen Stunden wieder zurückkehr­en müssen. Dies sei nicht geschehen. Er sei als gewalttäti­g, aber nicht für seine Radikalitä­t bekannt gewesen. Einige Medien berichtete­n, der Angreifer habe „Allahu Akbar“(Gott ist groß) gerufen. Dies bestätigte­n die Behörden jedoch nicht.

Belgien war in der Vergangenh­eit das Ziel mehrerer terroristi­scher Attacken. Bei der schwersten töteten islamistis­che Extremiste­n in Brüssel am 22. März 2016 in der Metro sowie am Flughafen 32 Menschen. Die Terrorwarn­stufe wurde erst vor einiger Zeit auf die zweitniedr­igste von vier Stufen herabgeset­zt. Daran soll sich vorerst nichts ändern, wie das zuständige Krisenzent­rum mitteilte.

„Das Ziel des Angreifers war, die Polizei

zu treffen“

Polizeiche­f von Lüttich

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