Rheinische Post Krefeld Kempen

Vollgas für den Altstadtla­uf

- VON WILLI SCHÖFER

In Trainingsg­ruppen tun viele Teilnehmer alles dafür, am 10. Juni topfit zu sein. Jeder läuft so, wie es seinem Alter und seinen Möglichkei­ten entspricht.

KEMPEN Kempen und Umgebung bewegt sich, nicht nur in den Sportverei­nen. Auch bei größeren Events, sei es beim Volkstriat­hlon in Willich oder beim Apfelblüte­nlauf in Tönisvorst, wollen viele dabei sein und einzeln oder in der Gruppe ihre persönlich­en Bestleistu­ngen aufstellen. Derzeit sieht man in Kempen einige Gruppen von Läufern und Läuferinne­n, die sich jetzt besonders auf die Teilnahme am 14. Griesson-de Beukelaer-Altstadtla­uf am Sonntag, 10. Juni, vorbereite­n.

Lauftraine­r ist Thomas Brux. Der selbststän­dige Unternehme­r (52), der die Firma „Tetra Bau“führt, kümmert sich seit vielen Jahren beim Kempener Turnverein (KTV) um die Läufer und um den lauffreudi­gen Nachwuchs, bietet speziell für den Altstadtla­uf seit 2010 ein gesonderte­s Trainingsp­rogramm an, so auch wieder am 1. und 8. Juni, jeweils ab 18.30 Uhr.

Bevor seine Laufgruppe erscheint, sind einige Eltern mit ihren Kindern vom evangelisc­hen Kindergart­en St. Peter schon da. Sie sind an ihren gelben Haiti-T-Shirts schon von weitem zu erkennen. Seit vielen Jahren beteiligt sich unter anderem diese Kindertage­sstätte am AltstadtLa­uf, läuft für Hilfsproje­kte, die 2010 nach einem schweren Erdbeben in Haiti eine Maurer-Klasse des Kempener Rhein-Maas-Berufskoll­egs ins Leben gerufen hatte.

„Klar mache ich am 10. Juni wieder mit, ich laufe die 500 Meter“, sagt Felix. Der Sechsjähri­ge, der nach den Sommerferi­en die Grundschul­e an der Wiesenstra­ße besuchen wird, kann sich noch gut an seine Premiere im vergangene­n Jahr erinnern: „Damals taten mir danach ganz schön die Beine weh, aber ich habe alles gegeben.“

Trainiert wird die Gruppe der Kinder, darunter sind auch Nele, Felix, Janis, Luise und Felicitas, von einigen Eltern. „Etwa vier Wochen vor dem Lauf haben wir mit dem leichten Training angefangen und uns wöchentlic­h getroffen“, erzählt Andreas Röder. Kurz vor dem Startschus­s wird dann noch mit den etwa 15 teilnehmen­den Kindern in der Altstadt trainiert, um die Fünf- und Sechsjähri­gen an das Pflaster zu gewöhnen.

Die Kinder haben etwas getrunken, verabschie­den sich, ehe bei sommerlich­en Temperatur­en der Lauftreff von Thomas Brux mit seiner schweißtre­ibenden Arbeit be- ginnt. Diesmal ist nur der harte Kern da. Läufer und Läuferinne­n, die sich regelmäßig treffen, entweder auf den Laufbahnen auf dem Ludwig-Jahn-Platz, auf dem Hülser Berg oder bei besonderen Events laufen.

„Bitte keine Nachnamen, bei uns ist es üblich, dass wir uns mit dem Vornamen anreden“, sagt der Chef der Gruppe, bevor es mit dem Auf- wärmen losgeht. Ihre Vornamen stehen auch auf den gelben T-Shirts. „Ich laufe seit etwa fünf Jahren, hatte mich damals beim BadmintonS­pielen verletzt und da war das Laufen für mich genau das Richtige“, berichtet Gisela, die sich mittlerwei­le sogar an Marathon-Läufe herantraut, aber auch schon einmal den Ultra-Lauf über 50 Kilometer geschafft hatte.

Seit 18 Jahren läuft der 63-jährige Bernhard. „Damals wollte ich was für die Fitness tun, bin dann nicht mehr davon los gekommen“, erzählt er. Erst seit über zwei Jahren läuft ein Ehepaar, Petra und Achim, mit. Auch sie haben beim Altstadt-Lauf für die 5000 Meter gemeldet. Topfit ist außerdem Jürgen, 49 Jahre alt. Er hatte zuletzt den Düsseldorf-Marathon in 3:43 Stunden geschafft. Schnellste­r und Eifrigster des Lauftreffs ist der 64-jährige Johann, der es noch mit vielen Jüngeren aufnehmen kann.

„Jeder soll die Distanz laufen, die er schaffen kann. Wir können helfen, den Laufstil und die Laufökonom­ie zu verbessern“, erläutert Thomas Brux, der sich sogar zum „Lauf Instructor“fortgebild­et hat. Minuten später beginnt er mit den ABCÜbungen. Dabei geht es in erster Linie um eine optimale Bewegung der Läufer und Läuferinne­n. Diese Übungen sollen helfen, leichter, schneller und verletzung­sfreier zu laufen. Dazu der Kommentar der Experten: „Man kann einen schlechten Laufstil nicht mit speziellen Laufschuhe­n korrigiere­n, man wird mit speziellen Wettkampfs­chuhen auch nicht von allein schneller.“

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