Rheinische Post Krefeld Kempen
Burundi: Versöhnungs-Buch zieht Kreise
VORST (RP) Während der Lesereise mit Bischof Simon konnte man, jeden Abend aus Neue, die Stecknadeln fallen hören. Das berichtet die Vorster Journalistin und Autorin Angela Krumpen, die über das Versöhnungswerk von Erzbischof Simon Ntamwana aus Burundi ein Buch geschrieben hat. Die erste Lesung von „Nur Versöhnung kann uns retten“fand bei Action Medeor in Vorst statt. „Unterdessen ist in Burundi eingetroffen, was wir alle befürchtet haben“, berichtet Krumpen weiter. Westliche Medien wie BBC oder Radio France Internationale hätten es schwer, zu berichten. Thilo Thielke habe es aber geschafft, für die FAZ zu berichten: „Das Grauen ist zurück“habe er seinen Bericht überschrieben. Aber gerade weil das Grauen zurück sei, verfolgt Angela Krumpen eine Idee, die während der Lesereise entstand, intensiv weiter. Burundi, das drittärmste Land der Welt, ist ein Land ohne Bücher. Und ein Land „lebender Gräber“, wie Bischof Simon die Barundi nennt, weil Burundi ein Land ist, in dem der Völkermord sehr tabuisiert wird. Krumpen kam es „so kolonial“vor, dass das Buch über diese Versöhnungsgeschichten der Menschen in Deutschland erscheinen konnte, aber nicht für die Menschen in Burundi. Die Vorsterin schreibt sich mit ihrer ältesten Freundin Briefe, seitdem beide 12 Jahre alt waren. Auf Deutsch und auf Französisch. Ihre Freundin Mireille, die so literatur- wie sprachaffin ist, schenkt ihr die französische Übersetzung des Buches.
Die Übersetzung ins Französische sollte ein privates Geschenk für die Menschen sein, die im Buch vorkommen. Aber schon bei der zweiten Lese-Veranstaltung kam die lautstarke Forderung, das Buch den Barundi auf Französisch zu ermöglichen. In Plochingen kam die Idee, von Mitarbeitern der SEZ, einer Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit mit Burundi, es auch in Kirundi, die Sprache der Barundi, zu übersetzen.
In Frankfurt traf Angela Krumpen die Verlagslektorin, die offen war, ihr die Lizenz für Burundi zu überlassen. „Das wäre dann das allerallererste Mal, dass der Völkermord in einem Buch thematisiert wird“, staunte Bischof Simon.