Rheinische Post Krefeld Kempen
KOMMENTAR
Türe öffnet, ist lautes und freudiges Gelächter zu hören.
Während des Livestreams sind die Uerdinger im Raum Jupp Derwall. Dort berichtet Rainer Koch über die Untersuchung. Ihm zufolge habe der KFC am Montag, 28. Mai, um 15.57 Uhr die Überweisung auf normalem Weg veranlasst. Die 1,2 Millionen Euro seien am Dienstag, 29. Mai, um 7.50 Uhr bei der Hausbank des DFB eingegangen, aber noch nicht dem Konto gutgeschrieben worden. Dies war dem DFB am selben Tag um 11 Uhr aufgefallen, daraufhin hatte er den KFC verständigt. Der Klub hatte dann eine Blitz-Überweisung getätigt, die um 15:50 Uhr auf dem DFB-Konto einging – 20 Minuten nach Ablauf der Frist. „Diese wäre rechtlich nicht haltbar gewesen, die erste Überweisung hingegen schon“, sagt Koch. gegen Julia Görges gespürt, es war sehr schmerzhaft“, so Williams, die längst für Aufsehen gesorgt hatte.
Zu Turnierbeginn musste man schon zweimal hinschauen. Ein Kraftpaket war Serena, die jüngere der beiden Tennis spielenden Williams-Schwestern, schon immer. Anders als bei der großen, schlanken Venus (37), die das klassische Erscheinungsbild einer Tennisspielerin verkörpert, lebte Serenas Spiel stets von ihrer Physis. In Paris aber brachte sie eine nie dagewesene Körpermasse auf den Sandplatz. Im hautengen, pechschwarzen „Catsuit“, den sie mit entworfen hat und kräftig bewirbt, trat sie auf. Spöttisch nahmen das viele zur Kenntnis. Den Gegnerinnen verging das Lachen: Williams’ Schlagkraft bekamen Kristyna Pliskova (7:6, 6:4), Ashleigh Barty (3:6, 6:3, 6:4) und Julia Görges (6:3, 6:4) zu spüren. Görges, die Nummer elf derWelt, hatte nicht
Nach der Übertragung verlassen die Uerdinger den Tagungsraum. Die Bitte um einen spontanen Kommentar lehnen sie ab und verlassen das DFB-Gebäude durch einen Seitenausgang. Auch Anwalt Schickardt ist zunächst nicht zu einer Aussage bereit.
Gegen 18.30 Uhr veröffentlicht der KFC eine Stellungnahme seines Vorsitzenden: „Wir sind sehr froh und glücklich über die Entscheidung des DFB. Wir konnten in der heutigen Sitzung alle offenen Fragen klären und umfassend beantworten. Zu den Inhalten der Entscheidung haben der DFB und unser Rechtsanwalt ja bereits ausführlich Stellung bezogen. Wir freuen uns, jetzt nach vorne zu schauen und das Thema Relegation und Lizenz mit dem heutigen Tag hinter uns zu lassen“, teilt Mikhail Ponomarev mit. den Hauch einer Siegchance.
Parallel siegte Sharapova. Sie gewann gegen die Qualifikantin Richèl Hogenkamp (6:1, 4:6, 6:3), gegen Donna Vekic (7:5, 6:4) und überraschend deutlich gegen Karolina Pliskova (6:2, 6:1). Nach ihrer Do- Der größte deutsche Sportverband, der Deutsche Fußball-Bund, hat sich im Fall Uerdingen bis auf die Knochen blamiert. Ein ganzer Verein, ja eine ganze Stadt verharrten fünf Tage in Schockstarre. Und das, obschon ein Anruf bei der hauseigenen Bank genügt hätte, um die Bestätigung zu erhalten, dass der KFC am 29. Mai um 7.50 Uhr das Geld überwiesen hatte – rechtzeitig vor Ablauf der Frist (15.30 Uhr). Wegen einer internen Vereinbarung zwischen Bank und DFB wurde diese Zahlung erst einen Tag später, am 30. Mai, gut- pingsperre bringt sie wieder Weltklasse-Niveau auf den Court. Mit Williams hatte sie nie allzu viel gemeinsam, bis auf die außergewöhnliche Begabung im Tennis. Sharapova, die schlanke Blonde, mit edlem Schmuck und Eleganz im Spiel. Fünf geschrieben. Zur Klärung dieser Lappalie mussten ein elfköpfiger Ausschuss und viele Anwälte bemüht werden. Weil den KFC keine Schuld trifft, ist die Lizenzvergabe vollkommen korrekt. Der DFB will aus dem Fall Uerdingen seine Lehren ziehen und Vereinbarungen mit seiner Hausbank, der Commerzbank, verändern. Künftig soll die Zahlungsfrist für Vereine bis Mitternacht gelten. Dadurch sei die rechtzeitige Wertstellung auf dem DFB-Konto gewährleistet.
Serena Williams hat im Achtelfinale der French Open gegen Rivalin Maria Sharapova zurückgezogen. Ein Duell gibt es trotzdem – neben dem Platz.
Grand Slams holte sie in der Ära dieses Sports, die Williams seit Jahren prägt. Die Duelle der beiden großen Tennis-Damen aber verlor sie meistens.
Zum 22. Aufeinandertreffen der beiden Topspielerinnen kam es nun also nicht. Die Bilanz bleibt ein 19:2 für Williams. Zwar gehen sportlich beide getrennte Wege – Williams lässt sich untersuchen und jagt frühestens in Wimbledon den Rekord der 24 Grand-Slam-Titel. Sharapova zieht ins Viertelfinale ein. Aber neben dem Platz liefern sich beide weiter ein Duell im Gleichschritt: Die Tennisstars sind längst auch Unternehmerinnen.
Während sich Williams gerne als „Greatest Momma of all times“inszeniert, sich am liebsten mit ihrer Tochter namens Olympia (1) zeigt, Werbeclips der eigenen Modelinie veröffentlicht und als Vorbild für afroamerikanische Frauen auftritt, ist Sharapova erfolgreich mit ihren Werbedeals, eigenen Kollektionen für Luxus-Accessoires und Bekleidung. Ihr Jahreseinkommen: rund 30 Millionen Euro.
Wäre die Zahl der Fans entscheidend, das Spiel am Montag wäre ein Kopf an Kopf Rennen geworden. Williams folgen 10,9 Millionen Menschen auf Twitter. Sharapova hat 8,75 Millionen Fans. Auf Instagram ist die Amerikanerin ebenfalls im Vorteil: Mehr als 8,4 Millionen schauen sich ihre Fotos an – gegenüber 3,1 Millionen für Sharapova. Angelique Kerber hingegen, die im Achtelfinale Caroline Garcia klar besiegte (6:2, 6:3), hat hier 468.000 Fans. Entscheidend ist: die Leistung auf dem Platz. Die hat Kerber gezeigt und ist im Viertelfinale gegen die Weltranglistenerste Simona Halep gefordert. Auf Leistung setzt auch Garbine Muguruza. Auf die an drei gesetzte Spanierin trifft Sharapova.