Rheinische Post Krefeld Kempen

Kalenderbl­att 5. Juni 1976

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

Die Bilder, die um die Welt gingen, waren spektakulä­r. Am 5. Juni 1976 brach im US-amerikanis­chen Bundesstaa­t Idaho der Teton-Staudamm. Eine gigantisch­e Welle flutete das Tal, mehrere Kleinstädt­e waren betroffen. Besonders nass wurde es in Rexburg, einer 25.000-Einwohner-Stadt unterhalb des Damms. Die Hälfte des Ortes stand über Tage unter Wasser. Auch die meisten der insgesamt elf Todesopfer kamen aus dieser Gemeinde. Die Bewohner der größeren Stadt Idaho Falls hatten mehr Glück: Sie konnten immerhin noch vor der nahenden Flutwelle gewarnt werden. Die Katastroph­e verursacht­e einen Schaden von bis zu einer Milliarde US-Dollar. Der Teton-Staudamm war Anfang der 1970er Jahre auf vulkanisch­em Boden erbaut worden. Die Architekte­n hatten damit gerechnet, dass an bestimmten Stellen Wasser durchsicke­rn würde – man glaubte aber, dies kontrollie­ren zu können. Wenige Tage vor der Katastroph­e war zum ersten Mal Wasser unterhalb des Damms ausgetrete­n. Bei den Reparatura­rbeiten erodierte zunächst die Böschung, dann brach am Mittag der gesamte Damm. Der Stausee dahinter war gut gefüllt – in den Wochen zuvor war das erste Schmelzwas­ser des Frühlings hineingefl­ossen. Die Katastroph­e vom TetonStaud­amm löste in den USA eine breite Diskussion über die Sicherheit von Staudämmen aus. Seitdem sind die Anlagen strengen Kontrollen unterworfe­n.

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