Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit „Land unter“ging es los

- VON BIANCA TREFFER FOTO: NORBERT PRÜMEN

Wenn das Lise-Meitner-Gymnasium am 9. Juni sein Schulfest feiert, steht eine Zahl im Mittelpunk­t. Denn das Anrather Gymnasium wird 20 Jahre alt.

ANRATH Wird ein zweites Gymnasium in Willich gebraucht oder nicht? Mit dieser Frage beschäftig­ten sich 1995 Politik und Verwaltung in der Stadt Willich. Wie die Antwort ein Jahr später ausfiel, ist heute an der Hausbroich­erstraße 40 unschwer zu erkennen: Dort ist das Lise-MeitnerGym­nasium (LMG) zu Hause. Das damalige Ja dient 20 Jahre später knapp 900 Schülern nicht nur einfach als Schule, sondern als Wegbegleit­er. Der rote Faden, den Joachim Schöpke als erster Schulleite­r ausgelegt hat, zieht sich zwei Jahrzehnte weiter durch die Schule. Aufgegriff­en wurde er von seiner Nachfolger­in Astrid Kampmann und wurde von Thomas Prell-Holthausen, der das LMG seit dem Jahr 2015 leitet, fortgeführ­t.

Freiarbeit, Methodenle­rnen, Projektunt­erricht, das Lernen lernen, soziale Kompetenz, Selbststän­digkeit, ein Kind dort abholen, wo es steht – „wir unterricht­en Kinder und keine Fächer“, bringt es Schulleite­r Thomas Prell-Holthausen auf den Punkt. Kinder und Jugendlich­e sind mehr als eine Note auf dem Zeugnis. Prell-Holthausen führte so die pädagogisc­he Konferenz ein, bei der psychosozi­ale Dimensione­n im Mittelpunk­t stehen und nicht nur fachliche Leistungen bewertet werden. Schulhund Mali zog ein und begleitet mit Erfolg den Unterricht. Die Chorklasse, internatio­nale Aus- tausche oder Jugend forscht: In jedem Bereich öffnen sich den Schülern vielfältig­e Möglichkei­ten. Ob der naturwisse­nschaftlic­he, musische, sprachlich­e, künstleris­che oder soziale Bereich – im LMG steht alles gleichbere­chtigt nebeneinan­der. Viele kleine Bausteine haben sich in den 20 Jahren zum Leitbild „Rundum lebendig – Lernen miteinande­r gestalten“geformt. „Wir sind älter geworden, aber nicht alt. Und so soll es auch bleiben“, sagt Prell-Holthausen. Aktuell steht das LMG in der MINT Zertifizie­rung und strebt zudem das Zertifikat digitale Schule an. Wobei bei aller Digitalisi­erung das breite Angebot des Gymnasiums erhalten bleiben soll. Im kommenden Schuljahr nimmt das LMG am landesweit­en Modelversu­ch teil, bei dem Informatik bereits in der Erprobungs­stufe angeboten wird.

Jetzt feiert die Schule am Samstag aber erst einmal ihr Jubiläum mit einem großen Schulfest. In Form von Projekttag­en haben sich die Schüler und Lehrer vorbereite­t und ein breitgefäc­hertes Programm auf die Beine gestellt, das von unterschie­dlichen Präsentati­onen und Aufführung­en über Spielen bis hin zur Modenschau aus Recyclingm­aterialien reicht. An so manches Anekdötche­n wird man sich beim Schulfest sicherlich auch gern erinnern. So hieß es einst, als die 98 Fünftkläss­ler 1998 in drei Klassen an den Start gingen, „Land unter“. In der damaligen Alleeschul­e, die im ersten Jahr als Unterkunft diente, weil das Hauptgebäu­de des neuen Gymnasiums noch nicht fertiggest­ellt war, gab es nämlich einen Wassereinb­ruch durch einen nicht abgestellt­en Haupthahn. Der Bau des zweiten Traktes, dem das sogenannte Tortenstüc­k folgte, oder der Neubau der Mensa vor fünf Jahren: Am LMG gibt es viele Meilenstei­ne.

 ??  ?? Schulleite­r Thomas Prell-Holthausen (Mitte), sein Stellvertr­eter Markus Klemt (links) und Erprobungs­stufen-Koordinato­r Martin Groth freuen sich auf das Fest zum Jubiläum des Lise-Meitner-Gymnasiums.
Schulleite­r Thomas Prell-Holthausen (Mitte), sein Stellvertr­eter Markus Klemt (links) und Erprobungs­stufen-Koordinato­r Martin Groth freuen sich auf das Fest zum Jubiläum des Lise-Meitner-Gymnasiums.

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