Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC muss organisato­risch aufrüsten

- VON THOMAS SCHULZE

Die Stadt Krefeld muss neun Millionen Euro in die Sanierung der Grotenburg stecken, um sie drittliga-tauglich zu machen. Aber auch der Verein muss kräftig in die Organisati­on investiere­n, damit die Rahmenbedi­ngungen stimmen..

Der Aufstieg in die Dritte Liga war das Ziel, der Erfolg also gewollt. Doch kam er so schnell, dass die Stadt und der Verein jetzt größte Anstrengun­gen unternehme­n müssen, um die Voraussetz­ungen zu schaffen. Die Anforderun­gen hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf 139 Seiten formuliert: Statut 3. Liga.

Was die Spielstätt­e betrifft, so sind die Anforderun­gen überschaub­ar. Ein Naturrasen mit Heizung ist eine Voraussetz­ung, Umkleiden und sanitäre Anlagen, und es müssen bauliche Anforderun­gen und Sicherheit gewährleis­tet sein. Rund neun Millionen Euro muss die Stadt in die Grotenburg investiere­n, um dies zu gewährleis­ten.

Weil diese größeren Maßnahmen Zeit erfordern, muss der KFC Uerdingen seine Heimspiele zumindest in der Hinrunde in der Duisburger Schauinsla­nd-Arena austragen. „Das Stadion muss sich am Sitz des Bewerbers befinden“, fordert der DFB, der für eine Übergangsz­eit jedoch auch Ausnahmen erteilt – allerdings nur „im Verbandsge­biet des DFB“, der zum beispiel auch den Nachweis einer ausreichen­den Ver- anstalter-Haftpflich­tversicher­ung fordert. Doch nicht nur die Stadt gerät in Zugzwang, sondern auch der Verein, der ein nicht gerade kleines Paket an Forderunge­n stemmen muss. So werden ihm personelle Strukturen abverlangt. Hauptamtli­che Mitarbeite­r in Vollzeit muss er für die Geschäftsf­ührung, Finanzen, Marketing und Medien nachweisen, zudem einen Sicherheit­sbeauftrag­ten und einen Fanbeauftr­agten Im Nachwuchsb­ereich müssen mindestens fünf Nachwuchsm­annschafte­n spielen, darunter mindesten jeweils eine im Bereich der A-, Bund C-Junioren. Aber auch im Stadion werden an die Stadt und den Verein klare Forderunge­n gestellt: wo die Banden stehen und wie hoch sie sein müssen, wel che Werbeleist­ungen für den TV-Partner zu erbringen sind bis hin wie viele VIPKarten der Liga-Sponsor erhält.

Einen ganzen Maßnahmenk­atalog gibt es für die Medienarbe­it. So müssen Voraussetz­ungen für Fernsehen und Rundfunk geschaffen werden mit Strom- und Leitungska­beln, wieviele und wo sie liegen müssen; mit Parkplätze­n für Reporter und Übertragun­gswagen, entspreche­nde Kameraposi­tionen, ge-

„Wir sind zuversicht­lich,

dass wir die Forderunge­n des DFB

erfüllen werden.“

Pressespre­che Jan Filipzik sonderte Interviewz­onen und eine Mixed-Zone für mindestens 30 Reporter. „Eine akustische Störung oder Behinderun­g der Live-Kommentato­ren ist auszuschli­eßen“, heißt es. Sogar farblich unterschie­dliche Leibchen für die Medien sind fest vorgeschri­eben: rot für das Fernsehen, schwarz für den Hörfunk, grau für Fotografen, blau für TV-Verwerter und Stadion-TV und andere mehr. „Wir sind zuversicht­lich, dass wir die Forderunge­n erfüllen werden“, sagt Jan Filipzik, Pressespre­cher. „Aber es ist eine Herausford­erung, die uns noch einiges abverlangt.“

 ?? ARCHIV: TS ?? Nicht nur im Grotenburg-Stadion gibt es viel zu tun. Der KFC steht organisato­risch vor einer sehr großen Herausford­erung.
ARCHIV: TS Nicht nur im Grotenburg-Stadion gibt es viel zu tun. Der KFC steht organisato­risch vor einer sehr großen Herausford­erung.

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