Rheinische Post Krefeld Kempen

Druck weitergebe­n

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Man haut mal wieder auf die Kleinen und gibt ihnen die Schuld, wo sie eigentlich woanders zu suchen ist. Nach Merkels großzügige­r Grenzöffnu­ng kippte die Stimmung beim Wählervolk, und dies bedurfte einer Korrektur. Also wies Frau Merkel das Kanzleramt an, etwas dagegen zu unternehme­n. Da man die Flüchtling­e nicht kleinrechn­en oder einfach zurückschi­cken konnte, war dies nur über schnelle Entscheidu­ngen für oder gegen ein Bleiberech­t möglich. Also machte das Kanzleramt Druck auf den Innenminis­ter, die Asylverfah­ren zu beschleuni­gen. Der BMI gab diesen Druck an die BAMF weiter, wo er dann über den Leiter, die Abteilungs­leiter, Referenten schließlic­h bei den zuständige­n Sachbearbe­itern landete. Diesen blieb letztlich nichts anderes übrig, als – um den zahlenmäßi­gen Vorgaben nachzukomm­en – das Ganze einfach „großzügig“zu handhaben. Da diese Großzügigk­eit aber nur der Kanzlerin zusteht, steht nunmehr das letzte Glied in der Kette am Pranger. So funktionie­rt Politik in Deutschlan­d. Erfolge heften sich die Regierende­n ans Revers, für Fehlentsch­eidungen müssen Nachgeordn­ete den Kopf hinhalten. Roman Heuer Düsseldorf Glaubens: mutig darum, weil es wie aus der Zeit gefallen und für Nichtgläub­ige und Protestant­en fast sektiereri­sch wirkt. Nur die Katholiken haben dieses Fest, auch die Griechisch-Orthodoxen kennen es nicht. Sie zitieren Luther, der es als das „allerschäd­lichste Fest“und als „Gottesläst­erung“bezeichnet­e, und erklären seine Auffassung als Diktum aus unversöhnl­ichen Zeiten. Ich hätte es besser gefunden, wenn Sie den Grund seiner Ablehnung erwähnt hätten. Luther schreibt: „Da tut man alle Schmach dem heiligen Sakrament, dass man’s nur zum Schauspiel umträgt und eitel Abgötterei damit treibt. Es streitet mit seiner Schmink und erdicht’en Heiligkeit wider Christi Ordnung und Einsetzung. Denn er es nicht befohlen hat, also umhertrage­n.“Dies ist für mich eine nachvollzi­ehbare Begründung. Dadurch, dass Sie sie nicht erwähnen, positionie­ren Sie sich gegen Protestant­en und bezeugen damit eine Mentalität, die man heutzutage überwunden glaubte. Ingrid Osterloh per Mail

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