Rheinische Post Krefeld Kempen
Der Mensch und die Digitalisierung
In der Zukunft können viele Berufe von Robotern ausgeübt werden. Damit sind nicht nur einfache Verwaltungsaufgaben gemeint, sondern auch zwischenmenschliche Berufe. Der Pfleger der Zukunft sieht aus wie ein Mensch, er redet wie ein Mensch und wird anders als heute den ganzen Tag zur Verfügung stehen. Die Erzieherin im Kindergarten hat sämtliche Märchen der Welt in ihrem Speicher. Da der Roboter der Zukunft auch selbstlernend ist, kann die künstliche Dame stets auf die Bedürfnisse des Kindes ganz individuell eingehen. Ja, viele Berufe werden in Zukunft nicht mehr von Menschen ausgeübt werden, weil sie ganz einfach durch Maschinen ersetzbar sind. Und was ist mit dem biologischen Menschen? Es wäre naiv zu meinen, die sich anbahnende Entwicklung könnte noch aufgehalten werden. Wir erfahren heute schon, welche Möglichkeiten die digitale Welt bietet, aber auch ihre Einschränkungen – Stichwort Datenschutz. Ich denke, es wird von der Frage abhängen, wie der natürliche Mensch seine Freiheit in der technisierten Welt leben kann. Davon hängt dann auch ab, ob Glaube und Religion für den künftigen Menschen noch eine Rolle spielen oder nicht. Welche Würde ist dem Menschen gegeben und wie kann er sie in seinen zwischenmenschlichen Beziehungen leben? Hier bleibt dann auch die Tür für einen Gott offen, der sich des Menschen erbarmt.