Rheinische Post Krefeld Kempen
Was es im Winter Neues gibt
Vom Bachelor Naturwissenschaften bis zum Masterstudiengang 3D Animation – im kommenden Wintersemester starten zahlreiche neue Studiengänge an den Hochschulen in der Region. Wir geben eine Übersicht.
DÜSSELDORF Die Abiturzeugnisse sind verliehen – jetzt gilt es, sich für ein Studienfach zu entscheiden. Und auch, wer schon studiert, muss nach dem Bachelor nun einen Master auswählen. Die Hochschulen in der Region entwickeln ihr Fächerspektrum immer weiter – und passen es außerdem an die Anforderungen der Wirtschaft an. Diese neuen Studiengänge starten zum Wintersemester. Naturwissenschaften an der Uni Düsseldorf Der Bachelorstudiengang Naturwissenschaften vereint Inhalte von gleich fünf Fächern – Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Physik – und beinhaltet dabei neben einer breiten Grundlagenausbildung die Spezialisierung in einem fachlichen Schwerpunkt. Er qualifiziert für die Aufnahme eines Masterstudiums im Schwerpunktfach und ist gleichzeitig attraktiv für Studieninteressierte, die sich noch nicht auf ein naturwissenschaftliches Fach festlegen möchten. Studierende erwerben von Beginn des Studiums an die Fähigkeit zu interdisziplinärem Arbeiten, die im heutigen Berufsleben immer wichtiger wird. Soziale Arbeit an der HS Niederrhein und Fliedner FH Düsseldorf Am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Niederrhein gibt es den beliebten Bachelorstudiengang Soziale Arbeit jetzt auch in der dualen Variante. Die Studierenden sind rund 20 Stunden pro Woche bei einem ausgewählten Träger der Sozialen Arbeit tätig und gehen begleitend an zwei bis drei Tagen pro Woche zu den Lehrveranstaltungen. So können sie die erlernte Theorie direkt in der Praxis anwenden. Auch die private Fliedner Fachhochschule der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf bietet Soziale Arbeit neu in dualer Form an. Industrial Pharmacy an der Uni Düsseldorf Der englischsprachige Masterstudiengang Industrial Pharmacy richtet sich an Bachelor-Absolventen der Biologie, Chemie, Verfahrenstechnik sowie an examinierte Pharmazeuten. Das Programm bereitet auf den Berufseinstieg und die weitere Karriere in der pharmazeutischen Industrie vor und wird von Experten aus namhaften Unternehmen mitgestaltet. International Management an der HS Niederrhein Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften gibt es erstmals einen komplett englischsprachigen Masterstudiengang. Der Master International Management soll auf Tätigkeiten im internationalen Unternehmensmanagement vorbereiten. „Die Studierenden werden befähigt, Vorgänge und Probleme der Wirtschaftspraxis im internationalen Umfeld zu erkennen und zu analysieren, ökonomisch begründete Lösungen zu erarbeiten und dabei auch außerfachliche Bezüge zu beachten“, sagt Studiengangsleiter Martin Wenke. Medizinisches Informationsmanagement an der Fliedner FH Düsseldorf Dieses Fach kann deutschlandweit nur an fünf Hochschulen studiert werden. Der Studiengang kombiniert medizinische Kenntnisse mit Betriebswirtschaft und Informationstechnik. Die Studierenden lernen, Daten zu erheben, zu bearbei- ten und zu bewerten, um eine bessere Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Medizinische Informationsmanager sind unentbehrlich für Krankenhäuser, Krankenkassen, die Pharmaindustrie, Gesundheitsbehörden und Forschungsinstitute. Das neue Angebot richtet sich an Abiturienten und Interessierte, die eine Affinität zu Naturwissenschaften und Spaß am Umgang mit Zahlen und Daten haben. Digital Games und 3D Animation an der TU Köln Im Cologne Games Lab der TU Köln wird ein neuer Master für angehende Spiele-Entwickler angeboten. Im Bereich Game Design geht es um die Konzepte der Spiele, in Game Arts um deren künstlerische Umsetzung und in Game Programming um das Software-Fundament darunter. Studiensprache ist Englisch. Ebenfalls neu ist der berufsbegleitende Masterstudiengang 3D Animation for Film & Games. Die Studierenden sollen darin ihr Wissen über die 3D Animation erweitern und neue Fähigkeiten in Bereichen wie Autorenschaft und experimentelles Arbeiten erwerben. Molekulare Biomedizin an der Uni Düsseldorf Der forschungsorientierte Masterstudiengang Molekulare Biomedizin kooperiert mit dem Deutschen Diabetes-Zentrum, dem LeibnizInstitut für umweltmedizinische Forschung und dem Forschungszentrum Jülich. Das Masterprogramm bereitet auf eine wissenschaftliche Karriere in der Grundlagen- und klinischen Forschung oder der pharmazeutischen Industrie vor. Bewerben können sich Interessierte mit einem Bachelor-Abschluss in einem naturwissenschaftlichen Fach (zum Beispiel Biologie und Biochemie) oder einem abgeschlossenen Studium der Humanmedizin.
Digitale Lehre
Meine Mitbewohnerin kommt nach Hause, packt ihren Collegeblock aus und betrachtet ihn mit einem irritierten Blick. „Ich habe nur noch Tablets gesehen in der Vorlesung“, erzählt sie. Während in ihrem Studiengang moderne Technik offenbar das Mittel der Wahl ist, arbeiten wir im Mathematikstudium hingegen hauptsächlich mit Tafel und Kreide, beziehungsweise mit Papier und Kuli. Gelegentlich erhalte ich schockierte Reaktionen, wenn ich von dieser Tatsache erzähle. Meistens kann ich sie aber abmildern, wenn ich die Hintergründe erläutere: Tafel und Kreide vergrößern für uns gegenüber einer digitalen Präsentation nämlich wesentlich die Chance, der Vorlesung überhaupt folgen zu können. Die ohnehin gelegentlich vorhandene Panik in den Augen der Studierenden würde sich sicherlich verstärken, würde die Vorlesung aus einer Präsentation bestehen, die ständig von Folie zu Folie hüpft. Während sich der Einsatz von mehr Technik in bestimmten Studienfächern sicherlich anbietet, bleiben wir also bei Tafel und Kreide. Meine eigene Digitalisierung hat hingegen einen Sprung nach vorne gemacht: Vor einigen Tagen musste ich mich von einem treuen Begleiter verabschieden. Er hatte Tasten, an ihm konnte ich täglich meine T9-Fähigkeiten ausbauen und die Fähigkeit, blind zu tippen. Auf Partys beschäftigten sich Menschen teilweise mehrere Minuten damit, sich auf der Miniaturtastatur meines Handys zurechtzufinden. Wie hebt man noch mal die Tastensperre auf? Und das hat wirklich Internet? Ja. Und es funktionierte einwandfrei, bis das verflixte siebte Jahr ihm zusetzte und es immer mehr schwächelte. Mittlerweile habe ich mir schweren Herzens ein neues Exemplar gekauft. Es hat keine Tasten, der Akku hält nicht mehr fünf Tage, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir uns trotzdem angefreundet. Gerade rechtzeitig zur Klausurenphase: Endlich kann ich Fotos handschriftlicher Lösungen zu Altklausuren versenden und empfangen. Ein bisschen digitalisiert sind wir in der Mathematik eben
doch. Anne Blauth studiert Mathematik und Geschichte.