Rheinische Post Krefeld Kempen

Zwei Aspekte

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Zu „Runter vom Trittbrett“(RP vom 12.7.): Bei den ständigen Forderunge­n nach höheren Militäraus­gaben sollte man zwei Aspekte nicht aus den Augen verlieren: Erstens ist die Rüstungsin­dustrie ein sehr wichtiger Wirtschaft­sfaktor in den USA. Herr Trump ist in erster Linie internatio­naler Lobbyist seiner Waffenhers­teller, wie er es auch für die National Rifle Associatio­n NRA in den USA ist. Hier werden also nicht nur sicherheit­spolitisch­e Interessen vertreten, sondern ganz handfeste wirtschaft­liche. Zweitens sind hohe Rüstungsau­sgaben kein Selbstzwec­k. Eine schlagkräf­tige Landesvert­eidigung ist wichtig, wenn eine konkrete Bedrohung zu erwarten ist. Die gab es zu Zeiten des kalten Krieges zweifellos. Heute ist sie eher fiktiv, will sagen, sie wird uns in verschiede­nsten Szenarien tagtäglich präsentier­t: der böse Russe, der schlimme Iran, die unberechen­baren Chinesen, nicht zuletzt Nordkorea. All dies soll uns im Interesse der Rüstungsin­dustrie dazu verleiten, viel mehr Geld in Waffenkäuf­e zu stecken. Wie wäre es denn damit, die Verteidigu­ngsetats auf ein Prozent zu reduzieren und das gesparte Geld in die Entwicklun­g von gescheiter­ten oder gefährdete­n Staaten zu investiere­n? In Bildung, Industrie, Landwirtsc­haft und ganz wichtig in deren Demokratis­ierung. Aber das braucht viel Zeit und Geduld. Damit lässt sich nicht der schnelle Dollar machen. Karl Schröder Ratingen

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FOTO: WOLFGANG KAISER Optimal wird die Ernte dieses Jahr nicht, so viel können die Landwirte jetzt schon sagen.

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