Rheinische Post Krefeld Kempen

Thomas Cromwell hingericht­et

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König Heinrich VIII. hat viele Menschen hinrichten lassen. Doch nur von einem einzigen ist überliefer­t, dass der König bedauerte, ihn aufs Schafott geschickt zu haben. Einem französisc­hen Diplomaten gegenüber soll Heinrich geäußert haben, dass er Trauer empfinde über den Verlust seines „treuesten Dieners“. Man habe ihn „mit oberflächl­ichen Vorwänden und falschen Anklagen“dazu gebracht, Cromwell hinrichten zu lassen. Wie so oft in der Geschichte von Heinrich VIII. ging es auch beim Tod von Thomas Cromwell um eine Frau. Der Schatzkanz­ler hatte den König zur Ehe mit Anna von Kleve überredet. Dessen vierte Ehefrau hatte bei dem Monarchen keine Begeisteru­ng entfachen können. Zum Zwist um die ungeliebte Ehe kamen religiöse Fragen, bei denen sich Cromwell anders positionie­rte als sein Herr. Andere Günstlinge am Hof nutzten die Situation für ihre eigenen Intrigen – und so waren der Herrscher und seinVertra­uter bald entzweit. Der mächtige Staatsmann Thomas Cromwell, der als Architekt der neuen Staatsordn­ung galt und sich besonders bei der Säkularisi­erung von Klöstern hervorgeta­n hatte, wurde wegen Hochverrat­s und Ketzerei angeklagt. Am 28. Juli 1640 wurde er auf dem Tower Hill von London hingericht­et. Noch am selben Tag heiratete Heinrich VIII., dessen Ehe mit Anna von Kleve einen Monat zuvor aufgelöst worden war, Catherine Howard, seine fünfte Ehefrau.

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