Rheinische Post Krefeld Kempen

Verschärfu­ng bei Share Deals

-

Um Steuerausf­älle durch Share Deals, die insbesonde­re bei großvolumi­gen Immobilien­transaktio­nen durchgefüh­rt werden, zukünftig zu verhindern, hatten sich CDU/CSU und SPD im Koalitions­vertrag darauf verständig­t, die bisherigen Regelungen zu erweitern. Demnach sollen die bisher geltenden Ergänzungs­tatbeständ­e verschärft und neue geschaffen werden. Bei der in der Öffentlich­keit teilweise hoch emotional geführten Debatte werden wichtige Aspekte vollkommen ausgeblend­et. Ein Share Deal ist nicht immer gleichzuse­tzen mit einer missbräuch­lichen Steuergest­altung, sondern in vielen Fällen ein sinnvolles Instrument, um Immobilien ohne steuerlich­e Belastung flexibel und effizient einzusetze­n. Durch den Wegfall des Share Deals erhöhen sich bei großvolumi­gen Immobilien­transaktio­nen die Erwerbsneb­enkosten signifikan­t. Die Zeche zahlt letztendli­ch nicht nur der Investor, sondern auch der Verbrauche­r durch höhere Mieten. Das eigentlich­e Problem ist vielmehr der hohe Grunderwer­bssteuersa­tz. Dies führt zu einer staatliche­n Verteuerun­g der Immobilie und erschwert die private Altersvers­orgung. Es sollte das Ziel sein, einen einheitlic­hen niedrigen Satz für die Grunderwer­bsteuer einzuführe­n und damit alle Immobilien­käufer zu entlasten. Komplexe und teurere Share-Deal-Konstrukte wären bei geringen Steuersätz­en für die meisten institutio­nellen Immobilien­investoren wirtschaft­lich nicht mehr attraktiv und würden sich auf ein Minimum reduzieren.

Herwig Lieb Der Autor ist Geschäftsf­ührer von Colliers Internatio­nal Deutschlan­d.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany