Rheinische Post Krefeld Kempen

Brudermord: Alles für den dänischen Thron

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Abel, der Herzog von Schleswig, hatte seinen Bruder Erik mit einer List zu sich gelockt. Seit Jahren schwelte der Bruderzwis­t um den dänischen Thron. Den hatte 1241 der älteste Sohn vonWaldema­r II. und seiner Frau Berengeria von Portugal geerbt. Für den jüngeren Bruder Abel war das Herzogtum Schleswig geblieben. Doch Abel lehnte sich dagegen auf. Mehrere Schlachten wurden geschlagen, meist trugen die Truppen des dänischen Königs den Sieg davon. Nachdem mehrere Handelsplä­tze, unter anderem auch Flensburg, zerstört worden waren, bot Abel seinem Bruder Friedensge­spräche an. In Schleswig sollte angeblich ein Vergleich ausgehande­lt werden. Doch die Einladung war ein Hinterhalt: Abel ließ seinen Bruder ermorden. Der Legende nach schlugen die Häscher Erik IV. den Kopf ab und versenkten seine Leiche dann in der Schlei, einem Meeresarm der Ostsee. Danach brachte Abel 24 Ritter dazu, bei einer Gerichtsve­rsammlung seine Unschuld zu bezeugen. Er wurde König von Dänemark und blieb es bis zu seinem Tod 1252. Bestattet wurde er in der Domkirche von Schleswig, dort soll der mörderisch­e König dann herumgespu­kt haben. Sein Grab wurde entfernt, die Überreste in einen Sumpf geworfen. Erik IV. ( hingegen wurde wegen seiner Treue zu Rom in seiner Heimat als Heiliger verehrt, auch wenn er nie offiziell heiliggesp­rochen wurde.

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