Rheinische Post Krefeld Kempen

Laschet bereitet „NRW-Haus“in Israel vor

NRW-Ministerpr­äsident und Parlaments­präsident Kuper besuchen Yad Vashem.

- VON THOMAS REISENER

DÜSSELDORF Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) will eine eigene NRW-Repräsenta­nz in Israel als Forum für Wirtschaft, Bildung, Forschung und Kultur etablieren. „Wir wollen die Präsenz von NRW deutlich verstärken. Ich möchte in Tel Aviv eine Repräsenta­nz des Landes eröffnen“, sagte Laschet dem „Kölner Stadtanzei­ger“. Eine vergleichb­are Einrichtun­g Nordrhein-Westfalens gibt es im Ausland noch nicht.

Der NRW-Ministerpr­äsident bricht am heutigen Dienstag zu ei- ner dreitägige­n Reise nach Israel auf. Am Mittwoch wird er den israelisch­en Regierungs­chef Benjamin Netanjahu treffen, was in diplomatis­chen Kreisen als besondere Auszeichnu­ng gilt. In Laschets Umfeld heißt es, man habe in Israel zur Kenntnis genommen, dass der NRW-Ministerpr­äsident sich in besonderer Weise gegen Antisemiti­smus einsetze. So erklärte Laschet soeben noch in der„Bild“:„Wir dulden Rechtsradi­kalismus und Antisemiti­smus nicht, weder den von Rechts, der schon immer da war, noch denjenigen, der durch manche Einwan- derergrupp­en zu uns gekommen ist.“Nach entspreche­nder Kritik des Zentralrat­s der Juden kündigte Laschet an, die Schulbüche­r auf antisemiti­sche Inhalte überprüfen zu lassen. Außerdem soll NRW-Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) die Schulen für Fälle von antisemiti­schem Mobbing sensibilis­ieren.

Bereits am gestrigen Montag reiste der Präsident des NRW-Landtages, André Kuper, nach Israel. Er wird gemeinsam mit Laschet die Holocaust-Gedenkstät­te Yad Vashem besuchen. Kuper wird auch die palästinen­sischen Gebiete be- suchen.„Wir tragen in Deutschlan­d und in Nordrhein-WestfalenV­erantwortu­ng für den Staat Israel“, sagte Kuper. Die Reise fiele in eine Zeit, in der israelkrit­ische und antisemiti­sche Stimmen in Deutschlan­d lauter würden.

Laschet wird in Israel ein Wissenscha­ftsinstitu­t besuchen, außerdem das Hauptquart­ier der israelisch­en Streitkräf­te und einen Luftfahrtk­onzern. Dabei informiert er sich über die zivile Anwendung militärisc­her Forschung etwa bei der Prävention von Cyberattac­ken radikaler Islamisten.

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