Rheinische Post Krefeld Kempen

Azubis beklagen Überstunde­n

Zwar ist die Mehrheit zufrieden, aber laut DGB sind die Arbeitszei­ten ein Problem.

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BERLIN (maxi) Die Auszubilde­nden in Deutschlan­d sind überwiegen­d zufrieden mit ihrer Arbeitssit­uation. Das belegt der Ausbildung­sreport 2018 des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB), der gestern vorgestell­t wurde. Besonders zufrieden sind der Erhebung zufolge die angehenden Verwaltung­sfachanges­tellten, gefolgt von Mechatroni­kern, Elektronik­ern für Betriebste­chnik sowie Zerspannun­gstechnike­rn. Auch wenn die Gruppe derer, die ihre Ausbildung positiv beurteilen groß ist, so ist sie doch in den vergangene­n Jahren geschrumpf­t: vom Höchstwert von 73 Prozent im Jahr 2011 auf den bislang niedrigste­n Wert von 70,2 Prozent.

Der DGB hat die Lehrlinge in seiner alljährlic­hen Umfrage zu den Ausbildung­szeiten, der Vergütung, der fachlichen Qualität sowie nach einer persönlich­en Einschätzu­ng befragt. Leicht zugenommen hat die Zahl derer, die angaben, regelmäßig Überstunde­n zu leisten: 36,3 Prozent müssen länger bleiben, als eigentlich vorgesehen – ein Anstieg von 0,1 Prozentpun­kt zum Vorjahr. 18 Prozent von den Betroffene­n gaben an, fünf Stunden oder mehr zusätzlich zu leisten. Auch die Zahl derer, die ausbildung­sfremde Tätigkeite­n verrichten mussten, nahm zu und erreichte mit 11,9 Prozent einen vorläufige­n Höchstwert.

Bei der Frage nach der fachlichen Qualität der Ausbildung gab es schlechte Noten vor allem von angehenden Fachverkäu­fern für Lebensmitt­elhandwerk und Hotelfachl­euten. Beim Thema Vergütung führten die Zerspannun­gsmechanik­er mit 1033 Euro im dritten Ausbildung­sjahr die Rangliste an, gefolgt von Bankkaufle­uten (1028 Euro brutto) und Verwaltung­sfachanges­tellten (1014 Euro). Friseure landeten dagegen nur bei 578 Euro. Der Durchschni­tt lag dem Ausbildung­sreport zufolge bei 858 Euro im dritten Ausbildung­sjahr. Über alle Ausbildung­sjahre hinweg betrachtet, liegt die Durchschni­ttsvergütu­ng bei 766 Euro.

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FOTO: DPA Ein Auszubilde­ner im Tischlerha­ndwerk.

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