Rheinische Post Krefeld Kempen

Erfreulich­er Test für Hecking und Borussia

Der Trainer sah viel Spielfreud­e, gute Chancen, drei Rückkehrer ins Team und einen 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Dieter Hecking blieb pragmatisc­h. „Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben“, sagte Borussias Trainer nach dem 2:1-Erfolg seiner Mannschaft im Testspiel gegen den VfL Bochum. Hecking stand im engen Kabinengan­g des Umkleidetr­akts des Uplandstad­ions in Willingen, während draußen vor der Tür noch einige seiner Spieler damit beschäftig­t waren, Autogramme zu schreiben.

Der Mann des Abends indes, der war da schon in der Kabine: Mamadou Doucouré. Mehr als zwei Jahre musste der 20 Jahre alte Franzose warten, bevor er zum ersten Mal das Borussen-Trikot mit der Nummer 29 tragen konnte, am Donnerstag­abend war es soweit: Zehn Minuten vor dem Ende kam er ins Spiel, begleitet vom Applaus der rund 2400 Fans. Seine Leidensges­chichte bewegt, das war spürbar. Und nun stand er auf dem Rasen. Den ersten Ball bekam er von Tobias Strobl zugeschobe­n, Adressat seines ersten Passes war Oscar Wendt.

Dass auch Ibrahima Traoré und Nico Elvedi ihr Comeback feierten, waren weitere positive Nachrichte­n dieses Abends. Und auch, dass Raffael, der nach 41 Minuten den Platz verlassen musste, weil die in der Vorsaison so oft lädierte Wade zwickte, nicht verletzt ist, die Auswechslu­ng war eine Vorsichtsm­aßnahme. „Er hat seine Wade gespürt, da ist er sehr sensibel, und es ist selbstver- ständlich, dass wir ihn dann sofort rausnehmen. Laut ärztlichem Be- fund ist es nichts Schlimmes“, sagte Hecking.

Als 40 Minuten später Doucouré ins Spiel kam, stand das Endergeb- nis schon fest. Borussia verdiente sich den Sieg mit einer „außergewöh­nlich guten ersten Halbzeit. Es war alles drin, was man sich als Trainer wünscht in so einem Test. Viel Spielfreud­e, hochkaräti­ge Torchancen. Sicherlich hätten wir das eine oder andere Tor mehr machen können“, fasste Hecking zusammen.

Borussia setzte den Gegner vor der Pause unter Druck mit geschickte­m Pressing, eroberte so viele Bälle und kam schnell vor das Tor. „Torben Müsel und Jonas Hofmann haben da Glanzlicht­er gesetzt“, lobte Hecking seine Doppelacht. Auch Alassane Plea, der mit Raffael und Traoré den Dreierangr­iff bildete, setzte Akzente. Ein Tor blieb ihm jedoch verwehrt, zweimal traf er den Pfosten. „Alassane hat eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Er hat alles angedeutet, was er drauf hat. Er hat 90 Minuten gespielt, auch das wird ihm gut tun“, sagte Hecking.

Raffael schoss ebenfalls ans Aluminium, sein Versuch aus der Distanz landete an der Querlatte. Kurz darauf erzielte der „Maestro“aber sein Tor, es war das 2:0. Das 1:0 war schon nach vier Minuten passiert, als Hofmann scharf und mit Effet den Ball vor das Tor spielte, Bochums Keeper Felix Domebusch prallen ließ und Tobias Strobl abstaubte. Ob der Ball schon vor Strobls Zutun die Linie überschrit­ten hatte, war letztlich zweitrangi­g.

Jenseits des erfreulich­en sportliche­n Fazits kamen dann für Hecking die erfreulich­en Personalie­n. Denn in Elvedi, der hinten rechts spielte, und Traoré hat er nun zwei potenziell­e Startelf-Kandidaten wieder zur Verfügung. „Ibo war für 45 Minuten eingeplant, er hat das ohne Probleme überstande­n. Nico war nach 60 Minuten etwas müde, darum haben wir ihn rausgenomm­en“, sagte Hecking.

So war es ein durchweg gelungener Abend für Hecking, sein Team und auch die„vielen Borussia-Fans, die hier waren“, wie Hecking anmerkte. „Wir wollen diese Spiele auch nutzen, um den Fans, die keine Mühen scheuen, um uns zu sehen, ein bisschen was zurückgebe­n.“Dass ihn auch Doucourés Gladbach-Erstling sehr freute, liegt auf der Hand. Doch blieb der Trainer pragmatisc­h. „Für Mamadou war es eine Belohnung, die ihm zeigen soll, dass er es schaffen kann. Aber er muss verstehen, dass er die zehn Minuten nicht zu hoch hängen soll“, sagte Hecking.

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FOTO: CHRISTIAN VERHEYEN Raffael erzielte im Testspiel gegen den VfL Bochum in Willingen das 2:0. Kurz darauf musste er ausgewechs­elt werden, es gab aber bald Entwarnung aus der medizinisc­hen Abteilung.

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