Rheinische Post Krefeld Kempen
Pinguine suchen noch einen Stürmer
Nachdem die Krefelder in der Vorbereitung noch Schwächen in Angriff offenbart haben, beobachtet Sportdirektor Matthias Roos intensiv den Spielermarkt. Am Freitag kommt zum Meisterschaftsauftakt die Pinguins aus Bremerhaven.
Die vierwöchige Testspielphase der Krefeld Pinguine ist beendet, am Freitag beginnt die Jubiläumssaison der Deutschen Eishockey Liga, die nun seit 25 Jahren existiert. Das letzte Testspiel in Frankfurt (4:3 nach Penaltyschießen) lieferte Trainer Brandon Reid nochmals einige Erkenntnisse.„In der zweiten Pause habe ich eine deutliche Ansprache gehalten, danach haben wir besser gespielt“, sagte er. „Die Verlängerung gab uns die Gelegenheit, noch mal drei gegen drei zu trainieren. Ein Sonderlob für Keeper Patrick Klein, er hat uns im Schlussdrittel und in der Verlängerung mit drei großen Paraden im Spiel gehalten und im Penaltyschiessen alle Versuche der Frankfurter abgewehrt.“
Die mangelnde Torgefahr bleibt ein Thema. Sportdirektor Matthias Roos fasst die Vorbereitung so zusammen: „In den beiden ersten Spielen in Köln und Iserlohn haben wir überraschend gut gespielt. Dadurch ist vielleicht eine zu große Euphorie entstanden. Etwas verärgert waren wir über die Auftritte der Mannschaft in Dresden und in den Niederlanden. Da haben wir viele Baustellen gesehen. Gegen Düsseldorf und Frankfurt konnten wir noch mal einiges ausprobieren.“
Der Trainer spiele auch in der Vorbereitung nicht auf Ergebnis. So habe das Team im zweiten Drittel gegen Düsseldorf einige taktische Fehler gemacht.„In den letzten vier Testspielen haben wir aber gesehen“, so Roos weiter, „dass wir zu sehr von einer Sturmreihe abhängig sind. Deshalb werden wir den Stürmermarkt noch intensiver beobachten als sonst. Sollte es einen Spieler von der Qualität eines Jordan Caron geben, werden wir diesen vielleicht noch verpflichten.“
Ex-Kapitän Adrian Grygiel erklärt, dass manches auch der Umstellung unter dem neuen Trainerteam geschuldet sei: „Wir spielen ein komplett neues System. Das ist für alle schwierig, aber ich denke wir haben das schon ganz gut umgesetzt. Es passieren aber immer noch Fehler, diese müssen wir minimieren.“Jeder kenne die Vorstellungen des Trainers. Für Grygiel hat sich aber auch einiges gebessert. „Wenn man Vorbereitungsspiele gewinnt, gibt das Selbstvertrauen und aus Niederlagen müssen wir lernen“, sagt er. „Im Gegensatz zum Vorjahr geht es nicht nur im Spiel, sondern auch im Training sehr diszipliniert zu. Der Trainer legt sehr viel Wert auf Struktur und Kommunikation.“
Publikumsliebling Martin Schymainski gibt sich selbstkritisch. „Mit unserem Auftritt in Frankfurt können wir nicht zufrieden sein“, sagte er. „Ich glaube wir waren nicht wirklich bereit.“Was die neue Saison angeht, ist „Schimmi“aber optimistisch: „Wir haben hier in Krefeld endlich ein positives Umfeld, der Trainer macht gute Arbeit, das neue Spielsystem ist prima. DieVorbereitung sollte man nicht überbewerten, wir müssen aber mehr auf Konstanz achten. Wenn uns das gelingt, bin ich zuversichtlich, dass wir am Freitag mit unseren Fans im Rücken mit einem Heimsieg in die Saison starten.“