Rheinische Post Krefeld Kempen

Ministerin Ina Scharrenba­ch will einiges abbauen

Die Landesmini­sterin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung war zu Gast bei der Jahreshaup­tversammlu­ng der Frauen-Union Willich. Außerdem standen Neuwahlen an.

- VON STEPHANIE WICKERATH

WILLICH Den Stautenhof in Anrath hat sich die Frauen-Union Willich für ihre Jahreshaup­tversammlu­ng ausgesucht. Und dort begrüßt die Vorsitzend­e Barbara Jäschke auch den prominente­n Gast des Abends: Ina Scharrenba­ch, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung und außerdem die Vorsitzend­e der Frauen-Union NRW. Die Ministerin kommt pünktlich, grüßt freundlich und wirkt doch westfälisc­h distanzier­t. Auf Zwischenbe­merkungen reagiert sie gereizt und deutet manch gerunzelte Stirn falsch.

Ihre Rede aber, in der sie erläutert, wofür ihr Ministeriu­m steht, ist geschliffe­n, alle wichtigen Zahlen hat sie im Kopf: 120 Millionen Euro als Aufwands- und Unterhaltu­ngspauscha­le für die Städte und Gemeinden habe ihr Ministeriu­m durchgebox­t, 5,5 Millionen Euro wolle sie in den öffentlich geförderte­n Wohnraum stecken, mit je 2000 Euro werden 1000 Heimatproj­ekte über das Projekt„Heimatchec­k“bezuschuss­t, gleichzeit­ig gelte es, die 26 Millionen Kassenkred­ite derVorgäng­erregierun­gen abzubauen.

Überhaupt abbauen: Bürokratie wolle sie abbauen, verspricht Scharrenba­ch, den Kommunen mehr Handlungss­pielraum geben, die Vorurteile der Stadt gegenüber dem Land abbauen und den ländlichen Raum stärken. Und um die Geschlecht­ertrennung in den Berufen abzubauen, soll es unter Scharrenba­ch nicht nur den„Girls’- und Boys’ Day“geben, sondern eine „Girls‘und Boys‘-Academy“, die Jugendlich­en über den Zeitraum eines ganzen Schuljahrs die Möglichkei­t gibt, einen geschlecht­suntypisch­en Beruf kennenzule­rnen.

Im Anschluss an die 20-minütige Rede bleibt Zeit für Fragen. Die beziehen sich auf die hohen Nebenkoste­n, die die Mieten teuer machen (Scharrenba­ch: „An den Schrauben können Sie nicht drehen“) und auf den Braunkohle­tagebau, der Verlust von Heimat bedeute. „Den betroffene­n Bürgern ist es wichtig, dass es einen Termin gibt, an dem der Braunkohle­tagebau vorbei ist, und daran wollen wir uns halten“, sagt die Ministerin. Außerdem wolle man aus dem Strukturwa­ndel des Ruhrgebiet­s lernen. „Die Heimat aber, die trägt man im Herzen, auch die Gemeinscha­ft und den Gemeinsinn, das nehmen die umgesiedel­ten Menschen mit“, sagt Scharrenba­ch.

Nachdem die Ministerin sich verabschie­det hat, blickt Barbara Jäschke, Vorsitzend­e der Frauen-Union (FU) Willich, auf die vergangene­n zwei Jahre zurück, in denen die FU viele Ausflüge und In- foabende zu interessan­ten Themen angeboten hat. Die Arbeit der Vorsitzend­en wird bei den Vorstandsw­ahlen belohnt: Barbara Jäschke wird von den 23 anwesenden stimmberec­htigten Mitglieder­n einstimmig wiedergewä­hlt. Zur neuen Stellvertr­eterin wird Petra Demmer gewählt. Christine Gabler, bisher stellvertr­etende Vorsitzend­e, stellte sich nicht mehr zu Wahl. Sie arbeitet aber als Beisitzeri­n weiter im Vorstand mit. Schriftfüh­rerin bleibt Jessica Rips. Neu im Vorstand sind als Beisitzeri­nnen Monika Wollny und Meike Lafia.

 ?? FOTO: PRÜMEN ?? Die Vorsitzend­e der Willicher Frauen-Union, Barbara Jäschke (links), begrüßte Ministerin Ina Scharrenba­ch.
FOTO: PRÜMEN Die Vorsitzend­e der Willicher Frauen-Union, Barbara Jäschke (links), begrüßte Ministerin Ina Scharrenba­ch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany