Rheinische Post Krefeld Kempen
Prozess um Paket-Diebstahl in Willich
WILLICH/KREFELD (sst) Am Krefelder Amtsgericht begann am Dienstag der Prozess gegen vier Männer im Alter von 19 bis 37 Jahren ausWillich, Viersen, Meerbusch und Mönchengladbach. Dem Quartett wird gewerbsmäßiger Diebstahl vorgeworfen.
Die Beschuldigten arbeiteten im Jahr 2014 für ein Paketunternehmen. Konkret sollen sie als Lkw-Fahrer für Transporte zwischen zwei Frachtzentren in Krefeld und Düsseldorf tätig gewesen sein. Laut Anklage haben sie irgendwann vor Mitte März 2014 beschlossen, Wertgegenstände, insbesondere Mobiltelefone, zu stehlen und diese für sich zu verwenden oder zu verkaufen.
Innerhalb eines guten Monats sei es zu zehn Diebestouren gekommen, bei welchen die Beschuldigten abwechselnd als Fahrer eingesetzt waren, so die Anklage. Die Taten sollen immer wie folgt abgelaufen sein: Nach der Entgegennahme der Fracht in Krefeld ging es ins Willicher Gewerbegebiet. Dort wurden die Lkw-Auflieger nebst verplombten Koffern geöffnet. Die Angeklagten entnahmen Handys sowie Tablets und verluden diese in einen Pkw. Danach wurde die Fahrt zum Düsseldorfer Frachtzentrum fortgesetzt. Die entwendeten Waren sollen später meist verkauft worden sein. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Staatsanwalt auf rund 52.000 Euro.
Drei der Beschuldigten ließen durch ihre Verteidiger erklären, dass sie sich zunächst nicht zur Sache äußern wollen. Ein 34-jähriger Angeklagter sagte jedoch aus. Er bestreitet jegliche Tatbeteiligung. „Ich war für die Tour zwischen Krefeld und Düsseldorf gar nicht eingeteilt.“
Ein 49-jähriger Angestellter, der für die Security in dem betreffenden Unternehmen zuständig ist, sagte als Zeuge aus, dass im März 2014 „erhebliche Paketverluste im Frachtzentrum Düsseldorf“bemerkt worden seien. Anschließend sei es zu Ermittlungen gekommen. „In diesem Rahmen stellten wir fest, dass verschiedene Pakete, die in Krefeld erfasst, also gescannt, worden waren, später gar nicht in Düsseldorf ankamen.“Um den Dieben auf die Schliche zu kommen, hätten er und sein Team akribische Recherchen betrieben. Ferner sei ein Kollege in das Krefelder Paketzentrum „eingeschleust“worden.
Die Verhandlung wird am 18. September um 13.30 Uhr fortgesetzt.