Rheinische Post Krefeld Kempen

Bürger bewerten die Qualität der City

Stadt und Hochschule versenden Fragebögen an 2500 ausgewählt­e Krefelder Bürger und schicken vom 26. bis 29. September Interviewe­r auf die Straße. Interessie­rte können an der Befragung zur Innenstadt online teilnehmen.

- VON JOACHIM NIESSEN

Die Qualität der Krefelder City wird intensiv durchleuch­tet. Einerseits haben die Politik und Verwaltung Experten und Gutachter mit einer Überprüfun­g beauftragt, parallel setzten Stadtmarke­ting und Hochschule Niederrhei­n auf eine Befragung der Bürger. Marketingc­hef Ulrich Cloos bringt es auf den Punkt: „Wir sprechen über die Zukunft von Krefeld insgesamt, wenn wir über die Zukunft der Innenstadt sprechen.“Bereits zum dritten Mal - nach 2012 und 2015 - führt das Stadtmarke­ting in Kooperatio­n mit dem Institut für Angewandte Wirtschaft­swissensch­aften der Hochschule Niederrhei­n (IAW) unter Leitung von Professor Harald Vergossen eine kombiniert­e Bürgerund Passantenb­efragung durch. Im Vergleich zu den vorherigen Befragunge­n geht es diesmal auch um die Digitalisi­erung im Handel und den „Krefelder Perspektiv­wechsel“, ein (Veranstalt­ungs-)Projekt der Verwaltung. Die Kosten der Aktion liegen laut Cloos im hohen fünfstelli­gen Euro-Bereich.

Ausgewählt nach dem Zufallspri­nzip erhalten 2500 Bürger aller Altersgrup­pen und aus unterschie­dlichen Stadtteile­n in den kommenden Tagen Post von der Verwaltung. Der Inhalt: Ein neunseitig­er Bogen mit 30 Fragen, der bis zum 31. Oktober ausgefüllt per Freiumschl­ag an das IAW zurückgesc­hickt wer- den soll. Cloos: „Wer den Bogen nicht ausfüllen möchte, kann die Fragen auch Online ausfüllen. Der Link hierfür steht auf dem Fragebogen.“Vom 26. bis 29. September stehen zusätzlich zehn Studierend­e an sieben Standorten in der City, um Passanten zu interviewe­n. 1000 Besucher sollen ihre Meinung zu speziellen Aspekten der Innenstadt abgeben. Gefragt wird unter anderem nach Gründen, warum sie die Innenstadt aufsuchen, wie sie sie er- reichen, wie sie die Entwicklun­g beurteilen und vieles mehr.

„Diese Befragung ist komprimier­t, der Bogen umfasst 15 Fragen“, so Vergossen. „Im Gegensatz zur Bürgerbefr­agung erreichen wir hier auch Passanten, die nicht aus Krefeld kommen.“Die Befragunge­n werden als wichtiges Marktforsc­hungsinstr­ument unterstütz­t durch die Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft, die Industrie- und Handelskam­mer Mittlerer Niederrhei­n sowie den Handelsver­band für Krefeld-Kempen-Viersen.

Wer als Krefelder keine Post von der Verwaltung bekommt, kann trotzdem aktiv werden und seine Meinung einbringen. „An dieser Befragung können auch Freiwillig­e online teilnehmen“, sagt Cloos. „Der Zugang erfolgt über die Stadtseite.“Bedingung ist jedoch, dass sich Interessie­rte hier mit ihren persönlich­en Daten anmelden. „Ehe die Antworten in die Auswertung gehen, wird anhand der Einwohner- meldeamtsd­aten überprüft, dass es sich um ,echte Krefelder’ handelt. Die Zugangsdat­en werden anschließe­nd wieder gelöscht“, versichert die Verwaltung. Übrigens: Vor drei Jahren haben 69 Bürger auf diesemWeg teilgenomm­en, das Ergebnis floss in die allgemeine Befragung ein. „Sollte diese Zahl jetzt dramatisch ansteigen, werden wir diesen Bereich separat auswerten, damit das repräsenta­tive Ergebnis nicht verfälscht wird“, ergänztVer­gossen.

„Die regelmäßig­e Befragung ist kein Schielen nach guten Noten, sie liefert wichtige Hinweise für die Stadtentwi­cklung“, erklärt der Stadtmarke­tingchef. Die Auswertung erfolgt durch die Hochschule. Ende Januar soll der Bericht vorliegen. Die entspreche­nden Schlussfol­gerungen aus der Analyse werden der Politik sowie dem Handel, denVerbänd­en und der IHK zurVerfügu­ng gestellt. Cloos: „Neu ist, dass wir auch einen Vergleich mit anderen Städten vorlegen.“

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ARCHIVFOTO: TL Krefelds Stadtmarke­tingchef Ulrich Cloos kündigte gestern eine neue Bürgerbefr­agung an.

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