Rheinische Post Krefeld Kempen

Söder sagt Podiumsdis­kussion ab

Bayerns Ministerpr­äsident will sich nicht auf ein Gespräch mit der AfD einlassen.

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MÜNCHEN (dpa) Einen Monat vor der Landtagswa­hl ist das einzige geplante Aufeinande­rtreffen der Spitzenkan­didaten geplatzt. Das Podiumsges­präch mit Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) und den bayerische­n Spitzenpol­itikern von Grünen, AfD, SPD, Freien Wählern und FDP war für Montag (17. September) bei einer dpa-Veranstalt­ung im Landtag in München vorgesehen.

Landtagspr­äsidentin Barbara Stamm (CSU) untersagte nun der AfD und der FDP kurzfristi­g den Zugang, weil beide Parteien derzeit nicht im bayerische­n Parlament vertreten seien. Zuvor hatte Söder seine Zusage für ein Podiumsges­präch mit AfD-Beteiligun­g zurückgezo­gen. Zur Begründung verwies er auf die frem- denfeindli­chen Ausschreit­ungen in Chemnitz, wo die AfD zusammen mit NPD und Pegida marschiert sei.

Die Deutsche Presse-Agentur sagte dieVeranst­altung im Landtag daraufhin ab.„Wir folgen unserer Überzeugun­g, dass Demokratie nur im Gespräch mit allen relevanten Kräften lebendig bleibt – auch wenn dies mitunter mühsam und unangenehm ist“, teilte dpa-Chefredakt­eur Sven Gösmann am Donnerstag mit. „Auf keinen Fall lässt sich die Deutsche Presse-Agentur aber die Regeln für eine solche Veranstalt­ung von dritter Seite aufzwingen.“

Sowohl der Landtag als auch Söder hatten der dpa im Frühjahr eine Zusage für die Kundenkonf­erenz mit Podiumsges­präch gegeben. Für die Veranstalt­ung hatten sich rund 30 Vertreter bayerische­r Medien angemeldet. Söder verteidigt­e seine Absage am Donnerstag im Münchner Presseclub und warf der AfD vor, einen rechtsextr­emen Weg zu gehen: „Die Grundannah­me, wie diese AfD Bayern sich verändert hat, das ist der Grund, warum ich sage, da ist keine Diskussion­sgrundlage.“

Nach dem am Mittwoch veröffentl­ichten BR-„Bayerntren­d“würden derzeit nur noch 35 Prozent der Bayern die CSU wählen - und sieben statt bisher vier Parteien wären im Landtag vertreten. Die Grünen erhielten demnach 17 Prozent. SPD, Freie Wähler und AfD liegen gleichauf bei 11 Prozent. FDP und Linke landen jeweils bei 5 Prozent.

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