Rheinische Post Krefeld Kempen
Der Sucher und seine Reise durch die Wortlandschaft
Jupp Pasch hat ein neues Buch veröffentlicht. Der St. Huberter Mundartdichter kommt in Hochdeutsch daher und beschwört den Wert von Worten – ob traurigen oder heiteren.
ST. HUBERT Jupp Pasch hat sich auf die Suche gemacht. Nach Worten, wonach auch sonst. Und wer den St. Huberter Heimatdichter kennt, der ahnt, dass Pasch einmal mehr fündig geworden ist. „Zuversicht – Eine Wortlandschaft für alle Tage“heißt sein neues Buch, das 64 Seiten dick und im Buchhandel erhältlich ist.
„Unser Leben verliert Tag um Tag, es macht uns kahl und krank“
Jupp Pasch
Mundartdichter
Worte sind vielseitig, können Zuspruch und Trost spenden. Sie können aber auch erheitern und zum Lachen bringen. Ein Lächeln ist ja eigentlich kein Wort – ist aber die schönste Sprache derWelt, die überall verstanden wird. Pasch sucht in seinem neuen Buch Worte, „die nötig sind, damit das Leben gelingt“. Das Buch spannt dabei einen Bogen vom „Blühen“bis zum „Alter“.
Der Ton der einzelnen Beiträge ist eher melancholisch. Viele der kleinen Gedichte, die meist nicht in Reimform verfasst sind, handeln vom Abend und der Nacht, zielen aber oft auf einen neuen Morgen mit viel Sonnenschein. „Verzweifel nicht. Denk froh an morgen“, heißt es da beispielsweise. Das Buch blickt zurück – aus der Perspektive des Al- ters auf das Leben und die Jugend. Früher habe man wilde Pferde geritten und ist so manches Mal abgeworfen worden.Vorbei:„Bedenke, es wird Zeit für dich, bedächtiger zu werden.“Jeder gelebte Tag kommt nicht zurück: „Der Abend kam, der Tag verklang, ein Pendelschlag des Lebens ging.“Immer wieder geht es auch um Gottvertrauen, um den Glauben. Es geschehe das, was Gott will: „Er hält die Hand über dem Land, wachend allein. Schlaf ruhig ein.“
Und immer wieder das Thema Älterwerden:„Die Jahre ziehen schnell dahin, rasch zählst du zu den Alten.“Die Tage des Menschen seien halt gezählt. Man rede nicht umsonst vom Herbst des Lebens: „Herbst, wir brauchen Zeit, uns zurück zu holen. Gib uns Frieden, bevor der letzte Winter kommt.“
Dem Herbst folgt der Winter, der jedoch nicht zwangsläufig der letzte sein muss: „Nirgends bewegen, im Frost liegt verloren Land in der Nacht. Wie der Winter es will.“Und dann ist das Jahr auch schon wieder zu Ende. „Was konnt’ es bringen? Gab es dir, wonach das Herz so schlug?“Spät ist es schon im Jahr, und spät ist es auch im Leben: „Unser Leben verliert Tag um Tag, es macht uns kahl und krank.“Ohne Gottvertrauen fallen solche Gedanken schwer: „Gib’ mir am End’ Gelegenheit zu schauen auf mein Tun, ob recht ich tat in meiner Zeit. Dann gib mir deinen Lohn.“