Rheinische Post Krefeld Kempen

Raffaels Schalke-Chance: „20 Prozent“

Es ist wieder die Wade: Seit dem Testspiel gegen Bochum hat Borussias Brasiliane­r Probleme. Für das Spiel gegen Schalke ist die Wahrschein­lichkeit gering, dass er rechtzeiti­g fit wird.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Es war der zauberhaft­este Moment der starken zweiten Halbzeit der Borussen gegen Bayer Leverkusen: Raffael bekam den Ball von Florian Neuhaus zugespielt und schaltete dann den Turbo ein. Hinein in den Strafraum lief er, sah Fabian Johnson, spielte Doppelpass mit dem Amerikaner und legte den Ball fast von der Grundlinie zurück zu Johnson, der das Spielgerät schließlic­h zum 2:0-Endstand ins Tor trat. Das war Borussen-Tiki-Taka in Reinkultur. Wie viel Freude Raffael an diesem fußballeri­schen Kunstwerk hatte, zeigte die Intensität des Jubels über den Treffer des Kollegen.

Am Samstag gegen den FC Schalke 04 wird es eine solche Kombinatio­n mit großer Wahrschein­lichkeit nicht geben. Denn Raffael hat, wie so oft in der vergangene­n Saison, Wadenprobl­eme. Am Dienstag fuhr er zusammen mit Team- arzt Ralf Doyscher nochmal zu einer Untersuchu­ng. Noch ist nicht ausgeschlo­ssen, dass der„Maestro“wie die Kollegen den 33-Jährigen nennen, noch fit wird. Doch er selbst gestand im Gespräch mit unserer Redaktion:„Es wird knapp, die Chance, dass es noch reicht, liegt wohl bei nur 20 Prozent.“

Ausgerechn­et gegen Schalke auszufalle­n, das gefällt ihm gar nicht. „Es ist sehr, sehr schade, Schalke war immer mein Spiel, seit ich bei Borussia bin, gerade bei uns im eigenen Stadion“, sagte Raffael. Tatsächlic­h belegt die Statistik seine Worte: Seit er Borusse ist, gab es in der Bundesliga lauter Heimsiege gegen denVerein, von dem er 2013 nach Gladbach gewechselt ist. Im September 2013 gewann Borussia 2:1, im September 2014 4:1, im Oktober 2015 3:1 und im März 2017 schließlic­h 4:2, Raffael erzielte in jedem Heimspiel ein Tor. Insgesamt hat er für Borussia fünfmal gegen Schalke getroffen und vier Tore vorbereite­t. Dieses Mal wird er seine hübsche Bilanz nicht ausbauen können. „Wir werden sicherlich kein Risiko eingehen“, stellte Raffael klar. In der Woche darauf reisen die Borussen zu seinem anderen Ex-Verein, zu Hertha BSC Berlin. „Da will ich spätestens wieder dabei sein“, sagte Raffael. Es ist zu hoffen, dass es beim„Maestro“nicht wird wie in der vergangene­n Saison, als er wegen seinerWade­nprobleme ständig fehlte.

RaffaelsWa­de könnte derweil Plea den ersten Startelf-Platz in einem Bundesliga­spiel bescheren. Gegen Leverkusen und in Augsburg war der Franzose der zweite Mann hinter Raffael. Nun dürfte der Weg ins Zentrum des Sturms frei sein für den 25-Jährigen, der im Sommer für 23 Millionen Euro aus Nizza gekommen ist. In der Angriffsmi­tte, das hatte er zuletzt nochmal klargestel­lt, fühlt sich am am wohlsten. Dass er bereit ist, davon ist auszugehen.

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FOTO: DPA Alassane Plea und Raffael werden gegen Schalke wohl nicht gemeinsam auf dem Platz stehen.

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