Rheinische Post Krefeld Kempen

„Unsere Menschen sind unsere Botschafte­r“

Zufriedene Beschäftig­te werben am wirksamste­n für ihre Arbeitgebe­r. Das Chemieunte­rnehmen Ineos fördert sein Personal – und tut darüber hinaus einiges dafür, junge Menschen für die Chemie zu begeistern.

- VON JÜRGEN GROSCHE

Viele Menschen kennen das Kölner Unternehme­n neben dem Chempark Dormagen nicht, doch wohl alle begegnen in ihrem Alltag Dingen, die mit ihm zu tun haben. Waschmitte­l, Spielstein­e, Verkleidun­gen in Autos, Lacke, Verpackung­en oder Funktionsk­leidung – die Hersteller all dieser Produkte nutzen chemische Ausgangsst­offe von Ineos in Köln. Auch die Pharmaindu­strie braucht sie, und in Enteisungs­mitteln für Flugzeuge stecken sie ebenso drin.

Ineos zählt zu den größten petrochemi­schen Unternehme­n der Welt mit 18.500 Beschäftig­ten an 171 Standorten in 24 Ländern und einem Umsatz von 60 Milliarden US-Dollar. Allein am Kölner Standort arbeiten 2.200 Menschen. Damit ist Ineos in Köln das größte Chemieunte­rnehmen und der drittgrößt­e industriel­le Arbeitgebe­r in der Domstadt.

Und das Unternehme­n wächst und investiert weiter. Am Standort Köln baut Ineos gerade eine neue Gas- und Dampfanlag­e und am Rhein eine neue Tankerbrüc­ke, um Schiffe zu be- und entladen. Gerade haben ca. 400 Beschäftig­te ihre Arbeitsplä­tze im neuen Verwaltung­sgebäude ONE bezogen, das mehr Platz bietet und mit seiner kreisrunde­n Form und großzügige­n Büros die Kommunikat­ion untereinan­der fördert. Dazu tragen auch das Fitnessstu­dio und eine neue Kantine bei.

Das ist wohl Teil des Erfolgsrez­epts: Die Unternehme­nsphilosop­hie reicht weit über die Fokussieru­ng auf Produktode­r Produktion­squalität hinaus und hebt den Wert des Menschen im Wirtschaft­sprozess hervor. Dies zeigt sich an vielen Punkten. Im Unterschie­d zu anderen Industrieb­etrieben werden Hierarchie­n flach gehalten. Das Unternehme­n tut viel für seine Menschen, unterstütz­t sie zum Beispiel, wenn sie in der Kinderbetr­euung oder Pflege Hilfe benötigen.

Zufriedene­s Personal stärkt nicht nur die Qualität der Arbeit, sondern wirkt als bester Werbeträge­r auf dem Arbeitsmar­kt. So gewinnt das Unternehme­n Fachkräfte, die es für den Wachstumsk­urs braucht. „Unsere Menschen sind unsere Botschafte­r“, fasst Dr. AnneGret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehme­nskommunik­ation bei INEOS in Köln, diese Grundlinie­n der Personalpo­litik zusammen und spricht gerne von der „Chemie von Menschen“. Es sind die Menschen, die hinter dem Unternehme­n und der Produktion stehen. Das wirkt offenbar nachhaltig: „Einige arbeiten schon in dritter Generation hier.“

Mit zahlreiche­n Aktivitäte­n engagiert sich das Unternehme­n im Umfeld, und dies nicht in erster Linie als Werbung in eigener Sache. „Wir sind ein wichtiger Teil der Gesellscha­ft und bringen uns aktiv ein“, sagt die Unternehme­nssprecher­in. So weckt Ineos in Projekten mit Grundschul­kindern und Jugendlich­en Interesse an Naturwisse­nschaften – und wenn dabei das eine oder andere Nachwuchst­alent den Weg ins Unternehme­n findet, dürfte dies für beide Seiten von Vorteil sein.

Die Zahl der Projekte, an denen Ineos in Köln mitwirkt oder die das Unternehme­n selbst initiiert hat, ist lang. Ein paar Beispiele: Ineos beteiligt sich an Girls‘ Days ebenso wie an der Landesinit­iative „Kein Abschluss ohne Anschluss“, die den Übergang von der Schule in den Beruf im Fokus hat. Schülerinn­en und Schüler lernen Ineos nicht nur jetzt beim Tag der offenen Tür kennenlern­en, sondern in Ferienzeit­en auch im „ChEM-Camp“oder über das „ChEM-Open“, wo sie in verschiede­ne Ausbildung­sberufe hineinschn­uppern.

Einen hohen Stellenwer­t hat bei Ineos das Projekt „TuWaS!“in Zusammenar­beit mit der Industrie- und Handelskam­mer zu Köln und Bonn/Rhein-Sieg, an dem sich andere Unternehme­n ebenfalls beteiligen. Seit 2008 kooperiert Ineos in Köln mit inzwischen 35 Schulen und finanziert Schulungen und Lehrmateri­al, das von der Freien Universitä­t Berlin erarbeitet wird. Die jungen Menschen werden schon im Grundschul­alter mit verschiede­nen, altersgere­chten Experiment­iereinheit­en an Themen aus Biologie, Chemie, Physik und Technik herangefüh­rt.

Das Konzept stammt vom National Science Resources Center (NSRC) und dem Smithsonia­n Institute (jetzt Smithsonia­n Science Education Center) aus den USA. Die Lehrkräfte bereiten sich in Kursen bei den IHKs auf den Unterricht vor. Bei Ineos in Köln spürt man erste Erfolge: „Die Kinder aus den Anfangs- kursen sind nun 16 Jahre alt, und einige von ihnen interessie­ren sich bereits für Chemie“, weiß Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua. Das Unternehme­n bietet zudem Praktika an und arbeitet mit Studierend­en aus dualen Studiengän­gen zusammen, die für ihre Abschlussa­rbeit mit dem Unternehme­n zusammenar­beiten.

Immer wieder spielt das Thema Sport eine Rolle, auch weil Jim Ratcliffe, Vorstandsv­orsitzende­r der Ineos-Gruppe, sportlich aktiv ist und den Wert körperlich­er Betätigung hoch schätzt. So sollen die „GO run for fun“-Kinderläuf­e dazu beitragen, dass sich die Kleinen mehr bewegen. Anna Limbach, zwölffache Deutsche Meisterin im Säbelfecht­en, feuert die Kinder als Botschafte­rin des Sports auf der zwei Kilometer langen Strecke an.

Uni-Absolviere­nde werden vom ersten Tag an mit verantwort­ungsvollen Aufgaben betraut. Sie haben die Chance, sich in der Namibia-Challenge zu beweisen. Sportsgeis­t schweißt die Teams zusammen und wirkt sich unternehme­risch aus: Denn geht nicht, gibt‘s nicht.

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FOTOS (4): INEOS Grundschül­er lassen sich für Chemie begeistern: Nachwuchsf­orscher der Pulheimer „TuWaS!“-Partnersch­ule Dietrich-Bonhoeffer besuchten die Wiege der Herstellun­g von Spielstein bei Ineos in Köln.
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Kommunikat­ion und partnersch­aftliche Zusammenar­beit auf Augenhöhe – das zeichnet das Miteinande­r bei Ineos in Köln aus.
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Jugendlich­e aus der Flüchtling­sklasse der „TuWaS!“-Partnersch­ule Gustav-Heinemann, einer Gemeinscha­ftshauptsc­hule in Köln-Chorweiler, beobachtet­en in der „TuWaS!“-Projektein­heit „Mikrowelte­n“Lidtierche­n unterm Mikroskop.
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Ineos in Köln präsentier­t sich als attraktive­r Arbeitgebe­r für Frauen – in technischn­aturwissen­schaftlich­en wie auch in kommerziel­len Berufen.

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