Rheinische Post Krefeld Kempen

KSC erteilt Uerdingen Lehrstunde

- VON THOMAS SCHULZE

KARLSRUHE Es kommt im Fußball nicht allzu oft vor, dass ein Spieler froh ist, verloren zu haben. Oguzhan Kefkir, bislang erfolgreic­hster Offensivsp­ieler des KFC Uerdingen, war nach der 0:2-Niederlage im Spitzenspi­el beim Karlsruher SC aber irgendwie erleichter­t. „Vielleicht ist die Niederlage gut für unsere Köpfe“, sagte er. Die Uerdinger hatten nach der Auftaktnie­derlage gegen Unterhachi­ng 16 Punkte aus sechs Begegnunge­n geholt und waren damit der beste Aufsteiger der Drittliga-Geschichte – sogar besser als RB Leipzig, das aus den ersten sieben Partien nur 14 Zähler geholt hatte. Doch bereits der 2:1-Heimsieg gegen Halle war überaus glücklich.

In Karlsruhe wurde der Mannschaft deutlich gezeigt, was in der Dritten Liga passiert, wenn die Einstellun­g nicht stimmt. Während der KSC sich laufstark, giftig und hungrig präsentier­te, wirkten die Uerdinger schläfrig, harmlos und satt. „In so einem Spiel müssen wir wacher und gieriger sein“, sagte Trainer Stefan Krämer enttäuscht.„Das war ein Spitzenspi­el, das live im Fernsehen gezeigt wurde. Da verstehe ich solch einen Auftritt wie in der ersten Halbzeit überhaupt nicht.“Die Karlsruher, die ihre beste Saisonleis­tung zeigten, gingen durch einen Kopfball von Gordon nach einer Ecke in Führung. Ein Treffer mit Ansage, denn kurz zuvor hatten die Uerdinger in so einer Situation Glück gehabt.

Während Krämer der Mannschaft am Sonntagmor­gen die erste Halbzeit per Video vorführte, saß Kevin Großkreutz bei JörgWontor­ra in der Talkrunde. Da sagte er, Rotation tue jeder Mannschaft gut, alle Spieler würden eingebunde­n und die Stimmung bleibe gut. Rotiert Krämer am Mittwoch im Spiel gegen Zwickau, ist auch Weltmeiste­r Großkreutz nach schwacher Leistung in Karlsruhe ein Kandidat für die Bank.

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