Rheinische Post Krefeld Kempen
24. September 1906
Die Künstler, die die Vereinigung„Die Brücke“gründeten, wollten gemeinsam neueWege gehen. Ihr Stil sollte sich von dem unterscheiden, was an deutschen Kunsthochschulen gelehrt wurde. Die „Brücke“wurde neben dem „Blauen Reiter“und der „Neuen Kunstvereinigung München“zur bedeutendsten Künstlervereinigung des Expressionismus. Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff hatten sich über das Architektur-Studium an der Technischen Hochschule in Dresden kennengelernt. Sie einte das Interesse an Kunst und Malerei. Später stießen unter anderem Max Pechstein, der Schweizer Cuno Amiet und für kurze Zeit Emil Nolde zu der Gruppe, ab 1910 auch Otto Mueller. Am 24. September 1906 eröffnete die „Brücke“ihre erste gemeinsame Ausstellung in Dresden. Die Werke wurden in den Räumen einer Lampenfabrik gezeigt, deren Chef Heckel im Rahmen seines Architektur-Studiums kennengelernt hatte. Kurz nach der ersten Ausstellung veröffentlichten die Künstler ihr Programm: „Mit dem Glauben an Entwicklung, an eine neue Generation der Schaffenden wie der Geniessenden rufen wir alle Jugend zusammen“, stand auf einem Holzschnitt zu lesen, den Kirchner angefertigt hatte. „Und als Jugend, die die Zukunft trägt, wollen wir uns Arm- und Lebensfreiheit verschaffen gegenüber den wohlangesessenen, älteren Kräften.“