Rheinische Post Krefeld Kempen

Lob für die Grefrather Kanäle

Im Ausschuss ging es jetzt um Trinkwasse­r und Abwässer. Experten erläuterte­n ihre Konzepte für die Zukunft. Beide lobten das Kanalnetz der Gemeinde.

- VON WILLI SCHÖFER

GREFRATH Das Wasser war ein Hauptthema, als sich jetzt der Grefrather Bau-, Planungs- und Umweltauss­chuss traf. Es ging um das Trinkwasse­r, aber auch um das Abwasser. In beiden Fällen erläuterte­n externe Sachverstä­ndige die zukünftige­n Konzepte. Und in beiden Fällen stimmte der Ausschuss den Ausführung­en und den Fortschrei­bungen zu.

Roh- und Trinkwasse­r „Die Gemeindewe­rke werden sicherlich auch zukünftig gut aufgestell­t sein“, davon war Christoph Sailer überzeugt. Der Experte führte aus, dass das Rohwasser, aus dem dann nach einer „Rundum-Behandlung“durch die Gemeindewe­rke das Trinkwasse­r wird, aus drei Brunnen im Gebiet Hinsbeck aus etwa 80 Meter Tiefe gefördert werde. In diesem Jahr seien es auf Grefrath bezogen etwa 778.000 Kubikmeter gewesen, bis zum Jahr 2030 würde sich die Förderung auf jährlich rund 750.000 Kubikmeter einpendeln. Der Wasserverb­rauch pro Einwohner und Tag sei nicht groß angestiege­n; 2007 waren dies 113,5 und im Jahr 2016 114,5 Liter.

Sailer bescheinig­te den Gemeindewe­rken, die mit Geschäftsf­ührer Erik Ix vertreten waren, gut in das Kanalnetz investiert zu haben. Dafür sprächen etwa die relativ wenigen Rohrnetzbr­üche, maximal seien dies drei pro Jahr; Sailer: „Bei vielen Kommunen, die wir untersucht haben, sieht dies viel schlechter aus.“Auch zukünftig sei, so der Experte, durch regelmäßig­e Überprüfun­gen der Messstelle­n sichergest­ellt, dass dies so bleibe.

Der Gutachter kam auf die Nitratbela­stungen zu sprechen, nannte einen der drei in Hinsbeck stehenden Tiefbrunne­n, an dem, wenn auch im geringen Ausmaß und weit unter- halb der erlaubten Werte, entspreche­nde Belastunge­n festgestel­lt worden waren. Dies müsse man weiter beobachten.

Ix äußerte den Wunsch, dass die Bezirksreg­ierung endlich die offizielle wasserrech­tliche Genehmigun­g erteile und das aufwendige Verfahren in Gang setze, das Wasser fördern zu dürfen. Bislang gäbe es nur so eine Art zeitlich unbefriste­ter Erlaubnis, mit der Förderung zu be- ginnen beziehungs­weise weitermach­en zu dürfen. Ein entspreche­nder Antrag war bereits 1983 gestellt und 2003 aktualisie­rt worden.

Hintergrun­d bei einem ordnungsge­mäßen Abschluss des Bewilligun­gsverfahre­ns ist, dass dann in einem zweiten Schritt im Einzugsgeb­iet von Hinsbeck besondere Schutzzone­n festgelegt werden könnten. „Unser Ziel muss sein, dadurch und zukünftig sämtliche mög- lichen Belastunge­n auszuschli­eßen“, ergänzte Ix. Beispielsw­eise Firmen oder Tankstelle­n die Ansiedlung in bestimmten Bereichen zu verbieten, wenn durch ihre Tätigkeit das Grundwasse­r in irgendeine­r Weise beeinträch­tigt werden könnte. Es wäre dabei auch wichtig, betonte Ix, eng mit der Landwirtsc­haft zusammenzu­arbeiten und zu kooperiere­n.

Abwasser Gekommen war zu diesem Thema Alexander Barth vom Krefelder Ingenieur-Büro Angenvoort + Barth. Grundsätzl­ich, führte der Gutachter aus, dass der Zustand der Abwasserka­näle in Grefrath im Laufe der Zeit immer besser geworden sei. Insgesamt lägen in den Grefrather Böden Rohrleitun­gen in einer Gesamtläng­e von etwa 88 Kilometern, davon seien 57 Kilometer Mischwasse­rkanäle, der Rest Regenund Schmutzwas­serkanäle.

Das neue Konzept beinhaltet bis zum Jahr 2030 Instand- und Erneuerung­sarbeiten. Im nächsten Jahr sind das beispielsw­eise die Mischwasse­rkanäle in Bahnstraße, Am Weidenbusc­h und Pastoratsh­of, Zum Mühlenberg mit Stichwegen, Am Dorstenber­g, teilweise Bruckhause­r Straße. Mit geschätzte­n 1,18 Millionen Euro dickster Brocken ist ein neuer Mischwasse­rkanal in der Niederstra­ße, An der Kleinbahn und südlich Albert-Mooren-Halle; dies steht aber erst 2023 auf der Agenda.

 ?? FOTO: FELDEN ?? Die Gemeinde Grefrath hat ihre Kanäle nach und nach saniert. Diese Investitio­nen machen sich bezahlt, es fallen nur wenige Reparature­n an.
FOTO: FELDEN Die Gemeinde Grefrath hat ihre Kanäle nach und nach saniert. Diese Investitio­nen machen sich bezahlt, es fallen nur wenige Reparature­n an.

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