Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC kassiert zweite Niederlage in Folge

Nach dem 0:2 in Karlsruhe verlieren die Uerdinger daheim gegen den FSV Zwickau mit 1:2 und büßen die Tabellenfü­hrung ein. Stefan Aigner erzielt den zwischenze­itlichen Ausgleich.

- VON THOMAS SCHULZE

Aus der Kabine des FSV Zwickau dröhnte die Musik, während die Uerdinger Spieler bereits wenige Minuten nach Spielende frisch geduscht mit hängenden Köpfen aus der Kabine kamen und das Stadion verließen. Sie waren enttäuscht. 90 Minuten lang hatten sie einen hohen Aufwand betreiebn, ohne sich dafür zu belohnen. Es fehlten einfach an klar herausgesp­ielten Chancen und an der notwendige­n Durchschla­gskraft. So kassierte der KFC gegen den FSV Zwickau mit 1:2 (0:0) die zweiten Niederlage in Folge. „Fußballeri­sch war es heute besser als in Karlsruhe, aber wir hatten keine richtige Druckphase“, sagte Trainer Stefan Krämer enttäuscht.

Der Coach ist immer für eine Überraschu­ng gut. Diesmal bot er gleich zwei Startelf-Debütanten auf. Hatte der Coach angekündig­t, dass ein Einsatz von Dominic Maroh, der vor einer Woche verpflicht­et worden war, nach den Trainingse­indrücken durchaus möglich sei, so hatten den Einsatz von Patrick Pflücke nur wenige auf dem Zettel. Der Blondschop­f war von Borussia Dortmund II gekommen. Dass Tanju Öztürk nach seiner abgelaufen­en Sperre ebenso wie Maximilian Beister wieder in die Mannschaft zurückkehr­en würden, war ausgemacht­e Sache. Für sie mussten Christophe­r Schorch, Connor Krempicki, Oguzhan Kefkir und Maurice Litka auf die Bank. „Nach der langen Verletzung­spause käme ein zweiter Einsatz von Beginn an für Maurice zu früh“, sagte der Coach.

Damit veränderte Krämer sein Team nicht nur auf gleich vier Positionen gegenüber der 0:2-Niederlage in Karlsruhe, er wählte auch eine offensive Formation und sandte damit ein klares Zeichen an die Mannschaft: Gegen den FSV Zwickau sollte mit einem - am besten überzeugen­den – Heimsieg die Tabellensp­itze zurückerob­ert werden. In den vier bisherigen Begegnunge­n in Duisburg war dies beim 1:3 gegen Unterhachi­ng, 3:2 gegen Meppen, 0:0 gegen Großaspach und 2:1 gegen Halle nämlich nicht geglückt. So bildeten 3.000 Zuschauer die Minuskulis­se der Saison, die allerdings auch den zeitgleich­en Bundes- und Zweitligas­pielen geschuldet war.

In der ersten Halbzeit mühten sich die Gastgeber redlich und kamen zu vier Abschlüsse­n durch Beister und Stefan Aigner. Es waren allerdings keine so genannten hundertpro­zentigen Möglichkei- ten. Nach dem Wechsel wurde die Parte munterer, weil auch die Gäste ihre erste Chance hatten. Zunächst verpasste jedoch Aigner die Führung, ehe dann von Bickel der erste gefährlich­e Schuss auf das Uerdinger Tor kam. Einen Versuch von Könnecke parierte KFC-Torhüter René Vollath. Wie bereits in Karlsruhe schlug es dann nach einer Standardsi­tuation im Uerdinger Kasten ein. Christian Dorda stieg nach einem Eckball nicht mit Zwickaus Kapitän Toni Wachsmuth hoch, der in der 64. Minute unhaltbar einköpf-

KFC Uerdingen – FSV Zwickau 1:2

Uerdingen:

Vollath – Großkreutz (84. Musculus), Maroh, Erb, Dorda – Konrad (70. Litka), Öztürk– Dörfler, Aigner, Pflücke (58. Kefkir) – Beister.

Kamenz – Barylla, Wachsmuth, Antonitsch, Lange (25. Miatke) – Reinhardt – Bickel (90. Sorge), Könnecke, Kartalis, Hoffmann (82. Frick) – König.

Robert Kempter (Sauldorf).

0:1 Wachsmuth (64..), 1:1 Aigner (70.), 1:2 Antonitsch (75.).

für Dörfler (90+5).

Zwickau: Schiedsric­hter: Tore:

Gelb-Rote Karte

te. Es war der erste Treffer des FSV nach vier torlosen Spielen. Sechs Minuten später schlug der KFC zurück. Eine Hereingabe von Beister verwertete Aigner per Kopf zum Ausgleich. Doch fünf Minuten später fiel der dritte Kopfballtr­effer des Abends. Kevin Hoffmann konnte flanken und Nico Antonitsch ungehinder­t zum 2:1 für Zwickau einköpfen. Die Uerdinger warfen alles nach vorne, doch für den Ausgleich reichte es nicht mehr. „Rückschläg­e gehören dazu, bitter sind sie dennoch“, meinte Krämer. „Es war ein sehr intensives Spiel. Die erste Halbzeit war ausgeglich­en. Was mich stolz macht, ist, dass meine Mannschaft sich nach dem Ausgleich nicht mit einem Punkt zufrieden gegeben hat. Wir haben beim zweiten Tor den zweiten Ball drei Mal bekommen – das ist unsere Stärke. Wir haben verdient gewonnen.“ „In der ersten Halbzeit hatte ich nicht das Gefühl dass wir verlieren. Nach der Pause waren wir nicht bereit, mehr zu investiere­n als der Gegner. 70 Prozent reichen in der Dritten Liga nicht, wir müssen 100 Prozent geben.“ „Natürlich ist es eine Umstellung von der Ersten zur Dritten Liga. In der Bundesliga ist das Spiel stärker taktisch geprägt, in der Dritten ist es mehr Physis und Kampf.“

KFC-Debütant Dominic Maroh

„Natürlich hatte ich mir zum Startelf-Debüt einen Sieg gewünscht. Wir waren klar überlegen. Bei den Gegentreff­er kamen sie allerdings viel zu frei zum Kopfball. Jetzt müssen wir es in Köln besser machen.“

Patrick Pflücke

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FOTO: STEFAN BRAUER Die beiden Uerdinger Kevin Großkreutz (und Dominic Maroh nehmen Ronny König vom FSV Zwickau in ihre Mitte.KFC-Trainer Stefan KrämerFSV-Trainer Joe EnochsKFC-Manager Niko Weinhart

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