Rheinische Post Krefeld Kempen

Merkel schließt Koalitione­n mit AfD kategorisc­h aus

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BERLIN (kd/may-) Der neue sächsische CDU-Fraktionsv­orsitzende Christian Hartmann hat mit seiner offenen Haltung zur AfD eine bundesweit­e Kontrovers­e über mögliche Koalitione­n mit Rechtspopu­listen ausgelöst. Der 44-Jährige, der am Dienstag entgegen dem Personalvo­rschlag von Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) gewählt worden war, bezeichnet die laut Umfragen starke Sachsen-AfD zwar als „politische­n Hauptgegne­r“bei der Landtagswa­hl 2019. Er schließt aber im Gegensatz zu Kretschmer eine Koalition mit ihr nicht aus.

AfD-Bundestags­fraktionsc­hefin Alice Weidel sagte unserer Redaktion: „Für uns ist die CDU derzeit nicht koalitions­fähig.“Sie sei von ihren früheren Werten „völlig ent- kernt“. Anderersei­ts schränkte sie ein, dass im Einzelfall der sächsische Landesverb­and entscheide­n müsse. SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil forderte von CDU-Chefin Angela Merkel ein„Machtwort“. Von einer demokratis­chen Partei erwarte er eine deutliche Distanzier­ung von Rechtsextr­emen und Demokratie­feinden. „So etwas einfach laufen zu lassen, ist inakzeptab­el.“

Merkel reagierte am Donnerstag­abend und erteilte Spekulatio­nen über eine Koalition ihrer Partei mit der AfD nach der Wahl in Sachsen im kommenden Jahr eine klare Absage: „Das kann ich kategorisc­h ausschließ­en“, sagte die Kanzlerin. Sie sei sich sicher, dass dies auch der „überwiegen­de Teil der CDU in Sachsen“so sehe.

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