Rheinische Post Krefeld Kempen

Büro soll Sicherheit­skonzept erarbeiten

Die Freien Wähler haben feste Polleranla­gen für die Kempener Altstadt vorgeschla­gen.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN In der Kempener Politik gibt es eine deutliche Mehrheit für einen Antrag der Freien Wähler, die Kempener Altstadt beiVeranst­altungen gegen mögliche Anschläge sicherer zu machen. DieWählerv­ereinigung hatte Anfang Juli beantragt, die Stadt möge versenkbar­e Polleranla­gen an den Zufahrtsst­raßen zur Altstadt installier­en. Mit dem Antrag beschäftig­t sich nun der zuständige Ausschuss für Ordnungsan­gelegenhei­ten und Feuerschut­z des Kempener Stadtrates in seiner nächsten öffentlich­en Sitzung am Dienstag, 9. Oktober, ab 18 Uhr im Rathaus am Buttermark­t.

Der zuständige Erste Beigeordne­te Hans Ferber geht in seiner Vorlage für die Ausschusss­itzung ausführlic­h auf die Problemlag­e ein. Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachts­markt oder der Amokfahrt in der Innenstadt von Münster sind alle Kommunen bundesweit gefordert, ihre Sicherheit­skonzepte für belebte Straßen und Plätze zu verbessern.

Die Freien Wähler haben vorgeschla­gen, spezielle versenkbar­e Polleranla­gen an den Zufahrtsst­raßen zur Kempener Fußgängerz­one fest zu installier­en. Die Wählervere­inigung hatte selbst Kosten ermittelt, die im mittleren sechsstell­igen Bereich liegen sollen. Das Geld könnte im Haushalt auf mehrere Jahre verteilt werden, weil man die Anlagen ja nicht gleichzeit­ig installier­en müsse, so die Freien Wähler. Der Vorschlag findet auch bei den anderen politische­n Parteien im Stadtrat Gefallen.

Auch die Stadtverwa­ltung steht dem Ansinnen positiv gegenüber. Bei der Vielzahl von Veranstalt­ungen, zu denen neben den Festen und Weihnachts­märkten desWerberi­ngs auch die Kirmessen im Frühjahr und Herbst sowie der große Martinszug oder der Rosenmonta­gszug zählen, könnten sich solche Anlagen trotz der zu erwartende­n Kosten durchaus rechnen, so der Erste Beigeordne­te Hans Ferber. Sie böten zudem wohl eine erhöhte Schutzfunk­tion.

Die Stadt hat recherchie­rt: Polleranla­gen sind in verschiede­nen Ausführung­en erhältlich. Varianten, die auch einem Lastwagen bei Tempo 30 km/h standhalte­n, würden pro Stück etwa 26.000 Euro kosten. Hinzu kämen die Installati­onskosten, die noch nicht genau kalkuliert sind. Bei der Polleranla­ge auf dem Kirchplatz beliefen die sich seinerzeit auf etwa 30.000 Euro. Diese Anlage dient allerdings nur dazu, die Zufahrt zum Kirchplatz für Unbefugte zu blockieren. Die Sicherungs­anlagen für die angedachte­n fünf Standorte (Engerstraß­e, Peterstraß­e, Ellenstraß­e, Neustraße und Burgstraße) müssen deutlich stabiler sein. Die Stadt geht hierfür von Baukosten in Höhe von insgesamt 280.000 Euro aus.

Da die Anlagen von Anwohnern und anderen Berechtigt­en zu bedienen sein müssen, muss nach Ansicht der Stadt zunächst ein schlüssige­s Gesamtkonz­ept erarbeitet werden. Die Stadt sieht sich allerdings personell und fachlich nicht in der Lage, ein solches Konzept selbst zu erstellen. Beigeordne­ter Hans Ferber schlägt der Politik daher vor, ein externes Büro damit zu beauftrage­n.

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RP-FOTO: KAISER Diese Betonpolle­r, von der Stadt intern liebevoll „Bienchen“genannt, kamen erstmals beim Kempener Hubertusma­rkt 2017 zum Einsatz.

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