Rheinische Post Krefeld Kempen
Vor Erdogan-Besuch: Kölner Polizei schreibt an KFC-Fans
Die Kölner Polizei hat den Fans des KFC Uerdingen einen Brief geschrieben. Das ist nicht außergewöhnlich, denn beinahe vor jedem Fußballspiel richten die Ordnungshüter ein derartiges Schreiben an die Anhänger der Gastmannschaft. Darin weisen sie darauf hin, dass das Abbrennen von Pyrotechnik verboten ist, dass Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im Fußball nichts verloren haben, dass Straftaten einVerfahren sowie bundesweite Stadionverbote nach sich ziehen, und sie appellieren bei aller Rivalität an Fairness, Respekt und Sportsgeist der Fußballfreunde.
Dieses Mal ist das Schreiben aber ungewöhnlich lang. Allerdings nicht, weil das Drittligaspiel zwischen Fortuna Köln und dem KFC am Samstag um 14 Uhr besonderen Zündstoff birgt, sondern weil der türkische Ministerpräsident Recep Erdogan in die Domstadt kommt. Der Besuch hat nicht nur zur Folge, dass das Polizeiaufgebot extrem aufgestockt wird, sondern auch, dass aufgrund zahlreicher gesperrter Straßen mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist. Kurzzeitig war sogar an eine Spielverlegung gedacht worden, die jedoch vom Tisch ist. Aber: „Die Autobahnen rund um Köln werden aufgrund diverser Ereignisse erheblich belastet sein. Es kann durchaus zu Verzögerungen bei der An- und Abreise kommen“, heißt es in dem Schreiben.
Das wiederum betrifft nicht nur die Fans, sondern auch die Mannschaft. „Normalerweise wollten wir aufgrund der kurzen Distanz mittags nach Köln fahren“, berichtet KFC-Trainer Stefan Krämer.„Das ist uns aber zu unsicher, deshalb haben wir umgeplant. Entweder reisen wir doch schon am Freitag an und übernachten im Hotel, wie das bei entfernten Auswärtsspielen üblich ist. Oder wir fahren schon am frühen Vormittag nach Köln und werden in Stadionnähe Mittag essen.“