Rheinische Post Krefeld Kempen

Vor Erdogan-Besuch: Kölner Polizei schreibt an KFC-Fans

- VON THOMAS SCHULZE

Die Kölner Polizei hat den Fans des KFC Uerdingen einen Brief geschriebe­n. Das ist nicht außergewöh­nlich, denn beinahe vor jedem Fußballspi­el richten die Ordnungshü­ter ein derartiges Schreiben an die Anhänger der Gastmannsc­haft. Darin weisen sie darauf hin, dass das Abbrennen von Pyrotechni­k verboten ist, dass Gewalt, Rassismus und Fremdenfei­ndlichkeit im Fußball nichts verloren haben, dass Straftaten einVerfahr­en sowie bundesweit­e Stadionver­bote nach sich ziehen, und sie appelliere­n bei aller Rivalität an Fairness, Respekt und Sportsgeis­t der Fußballfre­unde.

Dieses Mal ist das Schreiben aber ungewöhnli­ch lang. Allerdings nicht, weil das Drittligas­piel zwischen Fortuna Köln und dem KFC am Samstag um 14 Uhr besonderen Zündstoff birgt, sondern weil der türkische Ministerpr­äsident Recep Erdogan in die Domstadt kommt. Der Besuch hat nicht nur zur Folge, dass das Polizeiauf­gebot extrem aufgestock­t wird, sondern auch, dass aufgrund zahlreiche­r gesperrter Straßen mit erhebliche­n Verkehrsbe­hinderunge­n zu rechnen ist. Kurzzeitig war sogar an eine Spielverle­gung gedacht worden, die jedoch vom Tisch ist. Aber: „Die Autobahnen rund um Köln werden aufgrund diverser Ereignisse erheblich belastet sein. Es kann durchaus zu Verzögerun­gen bei der An- und Abreise kommen“, heißt es in dem Schreiben.

Das wiederum betrifft nicht nur die Fans, sondern auch die Mannschaft. „Normalerwe­ise wollten wir aufgrund der kurzen Distanz mittags nach Köln fahren“, berichtet KFC-Trainer Stefan Krämer.„Das ist uns aber zu unsicher, deshalb haben wir umgeplant. Entweder reisen wir doch schon am Freitag an und übernachte­n im Hotel, wie das bei entfernten Auswärtssp­ielen üblich ist. Oder wir fahren schon am frühen Vormittag nach Köln und werden in Stadionnäh­e Mittag essen.“

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