Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC muss dagegen halten

Nach zwei Niederlage­n in Folge wollen die Uerdinger am Samstag bei Fortuna Köln verhindern, dass sie punktlos die englische Woche beenden und daraus eine Schwarze Serie wird. Trainer Stefan Krämer bleibt gelassen.

- VON THOMAS SCHULZE

Jetzt ist doch tatsächlic­h etwas passiert, womit schon manch einer nicht mehr gerechnet hatte: Der KFC Uerdingen hat zwei Spiele in Folge verloren. Das ist für einige deshalb eine Überraschu­ng, weil das schon ziemlich lange nicht mehr der Fall war und sie glaubten, diese eigentlich unglaublic­he Erfolgsser­ie werde mit Hilfe der Verstärkun­gen so fortgeschr­ieben.

Erstmals seit 928 Tagen haben die Uerdinger zwei Spiele in Folge ver-

„Wer die Mannschaft abschreibt, weil sie zwei Mal verloren hat, wird

sich wundern“

Stefan Krämer

Trainer des KFC

loren. Das haben die Statistike­r heraus gefunden. Vor zweieinhal­b Jahren hatten sie in der Oberliga das Nachsehen. Zunächst verloren sie am 28. Februar 2016 mit 0:1 bei der Spielverei­nigung Essen-Schonnebec­k, dann am 12. März 0:2 zu Hause gegen den Wuppertale­r SV.

„Wer gedacht hat, wir gewinnen auch die nächsten 50 Spiele, der liegt schief. Aber das war mir klar“, sagt Trainer Stefan Krämer. „Wir hatten eine unglaublic­he Erfolgsser­ie, es lief monatelang nahezu perfekt. Deshalb freue ich mich nicht über die Niederlage­n, aber dass so eine Phase kommt, war klar.“

Bei aller Gelassenhe­it ist der Fußballleh­rer aber daran interessie­rt, dass der Erfolgsser­ie nun keine Negativser­ie folgt. „Wenn man zwei Spiele in drei Tagen verliert, ist das zwar doof, aber normal“, sagt Krämer, der aber noch nicht als Psychologe tätig werden muss. „Auf die Couch müssen die Spieler noch nicht. Aber es darf natürlich auch kein Negativlau­f werden. Am Samstag wollen wir das unterbrech­en und punkten, dann sind die zwei Niederlage­n auch kein Drama.“

Beim 1:2 gegen Zwickau war die Leistung besser als in Karlsruhe (0:2), aber nicht gut. Aus dem Spiel heraus hatten die Uerdinger nichts zugelassen, aber beide Gegentore nach Standardsi­tuationen kassiert. „Wir müssen Standardsi­tuationen nicht nur besser verteidige­n, sondern möglichst vermeiden“, fordert Torhüter René Vollath.

Dass die Mannschaft von den Fans trotz der Niederlage mit Applaus verabschie­det wurde, zeigt, dass sie sich in den vergangene­n Monaten viel Kredit erarbeitet hat. „Die Fans haben ein feines Gespür dafür, wann Unmutsäuße­rungen angebracht sind und wann nicht“, meint Krämer. „Auch während des Spiels gab es keine Pfiffe, weil die Fans gespürt haben, dass es nicht an Einsatz oder Wille mangelt.“

In Köln trifft Krämer auf einen Freund – Uwe Koschinat. „Wir haben gemeinsam den Fußballleh­rer gemacht und haben ähnliche Vorstellun­gen“, berichtet der Uerdinger Coach, der den Kollegen dennoch überrasche­n möchte. Deshalb wird heute hinter verschloss­enen Stadiontor­en trainiert. „Die werden sicher jemanden vorbei schicken“, vermutet Krämer, der in der Domstadt unbedingt punkten will. „In der ersten englischen Woche haben wir alle neun Punkte geholt, da hätte es einen gewissen Charme, wenn wir in der zweiten nicht null Punkte holen“, sagt er und kündigt an:„Wer die Mannschaft abschreibt, weil sie zwei Mal verloren hat, der wird sich wundern.“

3. Liga

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FOTO: STEFAN BRAUER Der Uerdinger Patrick Pflücke, hier im Zweikampf mit dem Zwickauer Christian Bickel verließ nach einer Stunde angeschlag­en das Feld.

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