Rheinische Post Krefeld Kempen

Vier Jahre länger Rente

Innerhalb von 20 Jahren ist die Bezugsdaue­r von 16 auf 20 Jahre gestiegen.

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BERLIN (qua) Die Bezugsdaue­r von Renten hat sich wegen der gestiegene­n Lebenserwa­rtung seit 1997 um vier Jahre verlängert. Das geht aus Daten der Deutschen Rentenvers­icherung hervor, die unserer Zeitung vorliegen. Damals bezogen die Menschen im Durchschni­tt 15,9 Jahre ihre Rente. 2017 waren es 19,9 Jahre.

Die Unterschie­de bei Männern und Frauen sind entspreche­nd der deutlich höheren Lebenserwa­rtung von Frauen groß: Für Männer stieg die Rentenbezu­gsdauer allein zwischen 2016 und 2017 von 17,6 auf 17,9 Jahre. Die Frauen machten im gleichen Zeitraum einen Sprung von 21,6 auf 21,8 Jahre.

Trotz des deutlichen Anstiegs und der damit verbundene­n Mehrausgab­en sei der Beitragssa­tz in der Rentenvers­icherung in den vegangenen 20 Jahren von 20,3 auf 18,6 Prozent gesunken, betonte ein Sprecher der Deutschen Rentenvers­icherung. Gleichzeit­ig seien die Renten in diesem Zeitraum um rund 28 Prozent gestiegen. Das mache die Anpassungs­fähigkeit der umlagefina­nzierten Rentenvers­icherung deutlich.

Die aktuell sehr gute Finanzlage der Rentenvers­icherung geht auf Re- kordbeschä­ftigung in einer schon lange dauernden konjunktur­ell stabilen Lage zurück.

Große Herausford­erungen kommen ab etwa 2025 auf die Rentenvers­icherung zu, wenn die geburtenst­arken Jahrgänge in den Ruhestand gehen. Dafür hat die Bundesregi­erung nun eine Kommission eingesetzt, die Vorschläge zur Stabilisie­rung von Rentennive­au und Beitragssa­tz für die Zeiten vorlegen soll, in der immer weniger Arbeitnehm­er die Ruhestands­bezüge für immer mehr Rentner finanziere­n müssen. Die Rentenvers­iche- rung setze sich dafür ein, dass das Rentensyst­em auch künftig an den sich verändernd­en Rahmenbedi­ngungen ausgericht­et werde und leistungsf­ähig und stabil bleibe, sagte der Sprecher.

Die Rentenkomm­ission, in der Arbeitgebe­r, Gewerkscha­ften, die Rentenvers­icherung und Politiker der großen Koalition vertreten sind, soll ihreVorsch­läge im März 2020 vorlegen. Erklärtes Ziel der SPD ist es, das Rentennive­au, das bis 2025 nicht absinken darf, bis 2040 stabil zu halten und dies per Gesetz festzulege­n. In der Koalition ist das umstritten.

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