Rheinische Post Krefeld Kempen

Ex-Dortmunder Sven Bender ist in Leverkusen ein Häuptling

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Den 21. April 2018 wird Sven Bender so schnell nicht vergessen. Nicht nur, weil er und sein Team an diesem denkwürdig­en Samstagnac­hmittag in Dortmund eine Lehrstunde erhielten (0:4), sondern auch, weil ihn die Fans des BVB anschließe­nd feierten, als hätte er noch immer das schwarz-gelbe Trikot an – und den 29-Jährigen damit zu Tränen rührten.

Acht Jahre lief der Defensiv-Allrounder für die Borussia auf, absolviert­e in dieser Zeit 224 Pflichtspi­ele, feierte zwei Meistersch­aften sowie zwei Pokalsiege. Angesichts seiner kompromiss­losen Abwehrarbe­it ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit wurde er zu „Iron Manni“. Am Samstag (18.30 Uhr) will er mit seinem jetzigen Klub Bayer 04 Leverkusen den ersten Sieg gegen seinen ehemaligen Verein feiern.

Seit seinemWech­sel unters BayerKreuz im Sommer 2017 für rund 15 Millionen Euro hat sich Sven Bender ohne Anlaufschw­ierigkeite­n zum Führungssp­ieler beim Werksklub gemausert, stand seither in 32 von 37 möglichen Bundesliga-Partien auf dem Rasen. Das ist inso- fern beachtlich, als ihm in seiner Endphase in Dortmund das Image des Dauer-Rekonvales­zenten anhing. „Sven Bender und Jonathan Tah sind in der Innenverte­idigung eine absolute Bank“, betonte Heiko Herrlich zuletzt. Der 46-jährige Bayer-Coach ernannte den Olympia-Zweiten von Rio 2016 nach seinem Wechsel alsbald zum neuen Abwehrchef. Gemeinsam mit Zwillingsb­ruder Lars gehört Sven Bender seitdem zu den Wortführer­n in der Leverkusen­er Kabine.„Du brauchst ein paar Häuptlinge in der Mannschaft, die die Indianer führen“, sagte Herrlich. Zu welcher Kategorie Profi Sven Bender gehört, dürfte klar sein.

Für die Werkself geht es nach den Siegen gegen Mainz (1:0) und in Düsseldorf (2:1) im Duell mit dem Champions-League-Teilnehmer darum, den mit drei Niederlage­n verkorkste­n Saisonstar­t endgültig hinter sich zu lassen. Dabei spricht die Bilanz gegen Dortmund, das am Mittwoch mit 7:0 über den Aufsteiger aus Nürnberg hinwegfegt­e, nicht gerade für Bayer 04: Nur eines der vergangene­n elf Heimspiele gegen den BVB hat Leverkusen für sich entschiede­n.

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