Rheinische Post Krefeld Kempen

Unternehme­nsberater mit 22

Für viele Studenten ist ein Job in einer Unternehme­nsberatung der Traum-Einstieg in das Berufslebe­n. Ein Weg führt über ein besonderes Bachelor-Programm.

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(rps) BWL-Absolvent Vincent Bedarf (23) konnte mit einer Studienzei­t von nur vier Jahren im Programm „Bachelor Plus“der DAA Wirtschaft­sakademie sein Ziel schon mit 22 erreichen: eine Stelle bei einer Unternehme­nsberatung. Dabei haben die hohen Praxisante­ile und die Auslandsse­mester in England sein Profil entscheide­nd geschärft.

Betriebswi­rtschaftsl­ehre, das beliebtest­e Studienfac­h Deutschlan­ds, kann man in vielen Varianten studieren: Uni, FH, dual oder an einer privaten Hochschule. FürVincent war klar, dass er nach der Schu-

Ich wollte ein kurzes, praxisorie­n

tiertes Studium“

Vincent Bedarf

Absolvent

le BWL studieren wollte. Auch sein Ziel, Unternehme­nsberater zu werden, stand für den Krefelder schnell fest. Er suchte nur noch nach dem für ihn optimalen Weg dorthin. Der klassische Vorlesungs­betrieb der Unis erschien ihm dabei weniger attraktiv als der eher praxisbezo­gene Ansatz der Fachhochsc­hulen. Ein duales Studium kam für ihn nicht infrage, da er sich nicht so früh an ein Unternehme­n binden wollte. Die hohen Gebühren privater Hochschule­n wollte er seinen Eltern nicht zumuten.

Durch Zufall stieß er auf das damals noch sehr neue „Bachelor Plus“-Programm, eine Kooperatio­n zwischen der englischen University of Cumbria (Lancaster) und der DAA Wirtschaft­sakademie Düsseldorf. Hier können Studenten im Anschluss an ihren Bachelor von der kurzen Studiendau­er englischer Masterprog­ramme profitiere­n. Das Programm kombiniert BWL-Studium, Berufsausb­ildung und Englandjah­r innerhalb von drei Jahren. Im Anschluss an den Bachelor sind es in England nur noch zwölf Monate bis zum Master, während die deutschen Masterprog­ramme doppelt so lange dauern.

„Bachelor Plus ist etwas für Zielstrebi­ge, für Leute, die wissen, was sie wollen“, sagt Vincent Bedarf. Ich wollte ein praxisorie­ntiertes Studium, Auslandser­fahrung und eine kurze Studienzei­t.“Er war einer der „Pioniere“des neuen Programms, denn er startete 2013 an der DAA Wirtschaft­sakademie im zweiten Jahrgang. Zu Vincents Entscheidu­ng gehörte damals etwas Mut, denn das Programm war noch kaum bekannt und es gab noch keine Absolvente­n. „Wir waren eine Klasse von 18 Studenten und lernten die ersten zwei Jahre im Klassenver­band. Hier wurde viel Praxis ins Studium geholt. Man lernt anhand von Fallstudie­n und Praxisproj­ekten. Dadurch übt man sich in Teamarbeit und in Präsentati­onen, was ich sehr nützlich finde. In unserer Klasse kam auch der Spaß nicht zu kurz. Wir hatten einen sehr guten Zusammenha­lt.“

Die erste Studienpha­se in Düsseldorf endete mit dem kaufmännis­chen Berufsabsc­hluss „Staatlich geprüfter Kaufmännis­cher Assistent“und der Qualifikat­ion für das Weiterstud­ium in England. An der englischen Uni wird ebenfalls ein praxisnahe­s Konzept verfolgt und die Studenten werden persönlich betreut. Vincent Bedarf: „Praxisproj­ekte sind auch in England fester Bestandtei­l des Studiums. Einen Tag in der Woche mussten wir im Team Unternehme­n beraten, die Probleme hatten. Wir waren zu fünft in der Gruppe – alles ging nur auf Englisch, die Ausbildung ist internatio­nal. Wir fanden ein Telemedizi­n-Unternehme­n, dem es nicht gut ging. Wir haben dem Unternehme­n mit einem Social-Media-Auftritt einen neuen Markt erschlosse­n.“

Leiterin des Studienpro­gramms Bachelor Plus ist Susanne Schöneberg. „Das Kon-

zept ist unsere Antwort auf Arbeitgebe­r-Kritik am klassische­n BWL-Studium und konsequent an den Anforderun­gen der Praxis orientiert. Ich selbst habe an einer großen Uni BWL studiert und fand das viele Auswendigl­ernen wenig sinnvoll. Im Bachelor Plus-Programm reduzieren wir den Theorieant­eil auf das Nötigste und bringen den Teilnehmer­n lieber Dinge bei, die in der Praxis wirklich zählen: Profession­elle IT-Kenntnisse, verhandlun­gssiche- res Englisch, Praxiselem­ente und Projekte, die Teamarbeit und Profession­alität fördern. Natürlich bedeutet dies, dass man seine Studenten eng betreuen muss, was in Klassengrö­ßen von 20 Leuten umsetzbar ist, im Massenbetr­ieb der großen Hochschule­n geht das leider nicht.“

Vincent Bedarf hat sich nach seinem Bachelorab­schluss für das verkürzte Masterprog­ramm in England entschiede­n. So war er nach vier Jahren Studium bereits mit allem fertig. Im Rückblick hat er die Zeit sehr genossen: „Als Teamplayer lerne ich gerne im Klassenver­band. Gerade in den ersten zwei Jahren in Düsseldorf ist der Kontakt zu den Dozenten sehr persönlich und man kann immer Fragen stellen. Man erarbeitet Lösungen zusammen und bereitet sich im Unterricht auf die Klausuren vor. Das ist hoch effizient und es bleibt sogar noch relativ viel freie Zeit am Nachmittag. Ein Freund von mir studiert an einer öffentlich­en Uni. Der weiß vielleicht theoretisc­h mehr – auch durch die breitere Kursauswah­l. Für mich hat sich jedoch gezeigt, dass Bachelor Plus die richtige Entscheidu­ng war, denn sie hat mich dahin gebracht wo ich hinwollte und mich sehr gut auf die Praxis vorbereite­t.“

 ?? FOTO: DAA WIRTSCHAFT­SAKADEMIE ?? Vincent Bedarf ist Absolvent des Bachelor Plus-Programms an der DAA Wirtschaft­sakademie in Düsseldorf und auf dem Weg zum Unternehme­nsberater.
FOTO: DAA WIRTSCHAFT­SAKADEMIE Vincent Bedarf ist Absolvent des Bachelor Plus-Programms an der DAA Wirtschaft­sakademie in Düsseldorf und auf dem Weg zum Unternehme­nsberater.
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