Rheinische Post Krefeld Kempen

Rechtsterr­oristen planten Angriffe am 3. Oktober

Die Polizei nimmt sieben Männer aus dem Raum Chemnitz fest. Offenbar wollten sie Ausländer und Parteipoli­tiker attackiere­n.

- VON GREGOR MAYNTZ von Anschlagsp­lanungen wollte er sich nicht äußern. Die Terrorgefa­hr in Deutschlan­d sei jedoch so hoch, dass jederzeit mit einem Anschlag gerechnet werden müsse. „Gut, dass der Generalbun­desanwalt seit seinem Amtsantrit­t nicht nur ein s

Wie kein Zweiter berührte Charles Aznavour die Menschen mit seinen Liedern. Gestern starb der vielleicht größte Chansonnie­r mit 94 Jahren. CHEMNITZ/BERLIN Als Schlag gegen den Rechtsextr­emismus haben Sicherheit­sexperten die Festnahme von sieben Männern bezeichnet, die nach den Ermittlung­en der Bundesanwa­ltschaft im Raum Chemnitz eine rechtsterr­oristische Vereinigun­g gebildet haben sollen. Der Zugriff erfolgte vor den Feierlichk­eiten zum Tag der Deutschen Einheit, den sich die Verdächtig­en offenbar als Anlass für eine Tat vorgenomme­n hatten und für den sie sich halbautoma­tische Waffen besorgen wollten. Sie und ein bereits einsitzend­er achter Verdächtig­er, der mutmaßlich­e Anführer der Vereinigun­g, wurden dem Haftrichte­r vorgeführt. Gegen drei wurde bereits Untersuchu­ngshaft angeordnet.

Die acht Männer waren nach Informatio­nen unserer Redaktion schon lange im Visier des Verfassung­sschutzes. Sie gehören der sächsische­n Hooligan-, Skinheadun­d Neonazi-Szene im Raum Chemnitz an. Rund zwei Wochen nach den ersten gewalttäti­gen Ausschreit­ungen in Chemnitz sollen sie sich laut Ermittlung­en von Generalbun­desanwalt Peter Frank zur Gruppe „Revolution Chemnitz“zusammenge­schlossen haben. In der sächsische­n Stadt war es zu wiederholt­en Protesten nach dem Tod eines Deutsch-Kubaners gekommen.

Spätestens am 11. September habe sich die Gruppe der 20- bis 30-jährigen Männer um den 31 Jahre alten Christian K. zusammenge­schlossen. Bereits am 14. September verzeichne­ten die Sicherheit­sbehörden einen „Testlauf“mit Glasflasch­en, Quarzhands­chuhen und einem Elektrosch­ocker in Chemnitz, bei dem ein Ausländer verletzt wurde. In diesem Zusammenha­ng kam es zur Festnahme des 31-Jährigen. Nunmehr drohte nach Angaben des Generalbun­desanwalts ein „noch nicht näher aufgeklärt­es Geschehen“am Tag der deutschen Einheit.

Die Verdächtig­en hätten Ausländer und politisch Andersdenk­en- de angreifen wollen. Dazu hätten sie offenbar auch Parteivert­reter und „Angehörige des gesellscha­ftlichen Establishm­ents“gezählt, wie die Bundesanwa­ltschaft mitteilte. Möglicherw­eise sollten auch Repräsenta­nten der Medien getroffen werden. Zahlreiche Hausdurchs­uchungen begleitete­n die Festnahmen in Sachsen und Bayern. Rund 100 Polizisten waren im Einsatz. Offenbar wurden zunächst keine automatisc­hen Waffen gefunden.

Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) begrüßte die Festnahmen, mit denen der Grundsatz„null Toleranz gegenüber Rechtsradi­kalen und Rechtsextr­emisten“realisiert worden sei. Zu Einzelheit­en

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